Zwei große Vorhaben konnten die Engagierten im Gorleben-Archiv im vergangenen Jahr erfolgreich abschließen: sämtliche Video- und Filmkassetten aus den vergangenen 35 Jahren wurden nicht nur auf DVDs überspielt, sie wurden auch katalogisiert und Personen und Ereignisse sind nun mit Hilfe eines Schlagwortverzeichnis schnell auffindbar.
Auf der Jahrshauptversammlung des Vereins "Gorleben-Archiv" in der vergangenen Woche dankte die Vorsitzende des Archivs Asta von Oppen für das intensive Engagement von Burghard Kulow und Bernd Westphal, die hunderte von Stunden vor ihren Rechnern verbracht haben und jetzt 99 DVS und ein eigenes Findbuch vorlegten. Ein Ausschnitt aus einer Talkschau aus den 90iger Jahren, die Undine von Blottnitz in heftigem Wortwechsel mit Kurt Dieter Grill zeigte, wurde als ein unterhaltsames und bewegendes Beispiel vorgeführt.
Sämtliche Akten der Rechtshilfegruppe Gorleben aus den Jahren 1978 bis 1998, aus der Zeit als Gudrun Scharmer Vorsitzende war, sind jetzt katalogisiert und füllen ca. 10 Regalmeter in den Räumen des Archivs in der Rosenstraße in Lüchow.
Eine komplexe Sammlung zur Geschichte Gorlebens und des Widerstands
Die Bibliothek umfasst inzwischen fast sämtliche Literatur, Zeitschriftenreihen und Gutachten die zu Themen rund um Gorleben im Laufe der letzten Jahrzehnte erschienen sind. Sie wird ständig erweitert. Fast 500 Plakate sind archiviert und werden sorgsam verwahrt. Die bisher zur Verfügung gestellten Fotos sind ebenfalls erfasst.
Aktuell werden die Unterlagen von Marianne Fritzen und Lilo Wollny weiter archiviert. Unzählige Kartons lagern noch ungeöffnet. Von der BI kamen unlängst 35 schwere Kisten. Das Gorlebenarchiv ist ein eigenständiger Verein neben der BI.
In einem Regalabschnitt werden Unterlagen der Gorlebenfrauen gesammelt. Eine Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die besondere Rolle der Frauen im Widerstand zu bearbeiten und zu dokumentieren.
Der größere Teil der Arbeit wird ehrenamtlich geleistet, betreut und angeleitet von einer fest angestellten Kraft. Deren Bezahlung, die Miete der großen Räume und die Anschaffung vieler Materialien kostet viel Geld.
Dank Mitgliedsbeiträgen und großzügiger Spenden konnte die Arbeit bisher erfolgreich durchgeführt werden. Dennoch braucht das Archiv Mitglieder und Spender. Das führte der Kassenwart Lothar Heyde auf der MV aus. Er und die anderen amtierenden Mitglieder des Vorstandes kandidierten wieder und wurden einstimmig gewählt, das sind Asta von Oppen, Stefan Dahlmann und Marianne Fritzen.
Foto: Standbild aus dem Film "Der Traum von einer Sache" der Wendländischen Filmkooperative zum legendären Hüttendorf auf dem Bohrloch 1004.