Gorleben: Störfall im Zwischenlager

Das niedersächsische Umweltministerium meldete heute einen Störfall im Zwischenlager Gorleben. Demnach kam es am Samstag Abend zu einem "elektrischen Defekt im Verbindungskabel zwischen einem Behälter und dem Behälter-Überwachungssystem". Der Störfall wurde in die Kategorie Null eingeordnet.

Die Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) informierte das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz als zuständige Atomaufsicht am Samstag über ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie "Eilt" im Transportbehälterlager Gorleben (TBL). "Es handelt sich um einen Defekt an einem Behälter-Überwachungssystem", teilte die Sprecherin des Umweltministeriums mit. "Zu keinem Zeitpunkt bestand die Gefahr der Freisetzung von Radioaktivität." Das Ereignis ist nach derzeitigem Erkenntnisstand in der internationalen siebenstufigen INES-Skala in die Stufe "Null" einzuordnen. Der Lagerbehälter des Typs "CASTOR 20/28 CG" enthält 28 hochradioaktive Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich und wurde am 19.12.2005 im TBL eingelagert.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, wurde die Atomaufsicht durch den Betreiber unverzüglich unterrichtet, woraufhin sich der zuständige Beamte direkt vor Ort informierte. Der Behälter wurde noch am selben Tag in den Wartungsraum des Zwischenlagers gebracht, um die Ursache der Anzeige zu ermitteln. Die Meldung wurde durch einen elektrischen Defekt in Verbindungskabel zwischen dem Behälter und dem Behälter-Überwachungssystem des Zwischenlagers ausgelöst. Die defekten Bauteile wurden im Beisein der Aufsichtsbehörde ausgetauscht. Zunächst schien die Betriebsstörung behoben, sie trat am heutigen Sonntagmorgen jedoch erneut auf.

Die Untersuchungen der Ursache dauern an, sie werden vom Betreiber GNS, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz sowie zugezogenen Sachverständigen vorgenommen.

HINTERGRUND:
Im Transportbehälterlager Gorleben lagern zurzeit fünf Behälter mit abgebrannten Brennelementen sowie 86 Behälter mit Glaskokillen (sog. CASTOR-Behälter).

Foto: Timo Vogt/randbild

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