Es war im Dezember 2013, als am Stintmarkt in Lüneburg ein historisches Gebäude niederbrannte - es war Brandstiftung. Bei der Suche nach den Tätern will jetzt die Fernsehsendung XY ungelöst helfen.
Die Explosion des Gebäudes ist Straßen weiter zu hören. Ein heimtückischer Brandanschlag, wie sich später herausstellt. Zeugen sahen kurz vor der Detonation einen Mann flüchten. Der Täter?
Bei dem Brandanschlag am 2. Dezember 2013 wurde nicht nur das Gebäude, in dem ein italienisches Restaurant untergebracht war völlig zerstört, sondern auch Nebengebäude stark beschädigt. Nur durch einen komplizierten Großeinsatz der Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Brandes auf die eng bebaute Altstadt Lüneburgs verhindert werden.
Im Mai 2015 sind die Ermittlungen der "Sonderkommission (SoKo) Stint" längst nicht abgeschlossen. Am kommenden Mittwoch 20.05.2015, 20:15 - 21:45Uhr, wird der verheerende Brand am Lüneburger Stintmarkt auch Thema im Rahmen der Sendung XY-Ungelöst im ZDF sein. Dabei wird der Leiter der Sonderkommission KHK Tobias Gruhne Gast im Studio sein und sich den Fragen von Rudi Cerne stellen.
Neben dem sog. BKMS®-System (Buisness-Keeper-Monitoring-
Hintergrund:
In der Nacht von Sonntag auf Montag (02.12.2013) kam es zu einem Brandanschlag auf das italienische Restaurant "La Trattoria", am Stintmarkt, in Lüneburg. Das Restaurant befand sich im Erdgeschoss des historischen Lösecke-Hauses im Wasserviertel, dem "Herzen von Lüneburg", bekannt auch als Kulisse der ARD-Telenovela "Rote Rosen".
Bei dem verheerenden Brand wurde das Gebäude durch das Feuer und die Löscharbeiten fast vollständig zerstört, so dass ein Sachschaden in Millionenhöhe entstand. Die 14 anwesenden Bewohner konnten das Haus aufgrund glücklicher Umstände unverletzt verlassen.
Aufgrund der besonderen Tatumstände und des Vorgehens des Täters / der Täter ermittelt die "Sonderkommission (SoKo) Stint" wegen versuchten Mordes in 14 Fällen. Ermittlungen der Sonderkommission ergaben, dass eine dringend tatverdächtige männliche Person unmittelbar nach der Explosion das gegenüber liegende italienische Restaurant "La Taverna" durch einen Seiteneingang betrat. Dieser Mann wird beschrieben als 170 - 180 cm groß, dunkle gelockte Haare, breites Kreuz und leicht untersetzte Statur. Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte der Mann bislang nicht identifiziert werden.
Der oder die Täter handelte(n) nach Auffassung der SoKo in der Absicht, das Restaurant 'La Trattoria' zu zerstören und nahm(en) mögliche Tatfolgen wie die Tötung sämtlicher Bewohner bewusst in Kauf. Über die Hintergründe und das Motiv kann bis dato nur spekuliert werden. Sie sind ungeklärt.
Die SoKo ist davon überzeugt, dass viele Personen Hinweise für sich behalten, weil sie niemanden "verdächtigen" möchten oder sich aus anderen persönlichen Gründen nicht bei der Polizei melden. "Die Ermittler sind jedoch auf jeden Hinweis angewiesen, egal wie
unbedeutend, alltäglich oder bekannt er erscheinen mag," so die Polizei in einer aktuellen Mitteilung.
BKMS®-System (Buisness-Keeper-Monitoring-
Seit November vergangenen Jahres können Hinweise bei der Polizei auch mit dem sogenannten "BKMS"-System abgegeben werden. Das BKMS® System ist eine mit den neuesten Techniken gesicherte Kommunikationsplattform, welche es ermöglicht, anonyme Hinweise zu geben.
Mit Hilfe des "elektronischen Postkastens" ist es sogar möglich, in einen Dialog einzutreten und von der Polizei eine Rückmeldung zu erhalten. So sind z.B. gezielte Nachfragen möglich. Die Identität ist dabei weder erforderlich noch von Bedeutung. Das System ist technisch so angelegt, dass eine automatische Anonymisierung der Hinweise und der Dialoge erfolgt und somit keinerlei Möglichkeit der Rückverfolgung besteht.
Belohnung
Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters führen, ist weiterhin (durch die Hansestadt Lüneburg, einen Versicherer und die Polizei) eine Belohnung in Höhe von 20.000 EUR ausgesetzt worden.
Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt, die nicht an der Straftat beteiligt gewesen und nicht Amtsträger sind, zu deren Berufspflichten der Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Haben mehrere Personen bei der Ermittlung und Überführung der Täter entscheidend mitgewirkt, so wird der Auslobungsbetrag nach dem Verhältnis ihrer Mitwirkung gezahlt. Die Entscheidung zur Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.
Foto / Daniel Römer (FW Lüneburg): Die Löscharbeiten am Stintmarkt gestalteten sich extrem kompliziert, da das voll im Brand stehende Gebäude direkt am Wasser stand und außerdem eng mit den Nachbarhäusern verbunden war.