In Lüneburg kam es am Samstag Abend in einem Mehrfamilienhaus zu einem Kellerbrand, in dessen Folge mehr als 40 Bewohner aus dem Haus evakuiert werden mussten. Bei Uelzen sorgte ein defektes Notebook für Aufregung: es explodierte ohne Vorwarnung, während sein Besitzer gerade an ihm arbeitete ...
"Kellerbrand" war am Samstag Abend gegen 20.30 Uhr das Alarmstichwort für die Lüneburger Feuerwehrleute, doch am Einsatzort drang zunächst nur Rauch aus einer Wohnung im fünften Obergeschoss. Schnell stellte sich heraus, dass der Rauch durch offen stehende Türen über das Treppenhaus und die Wohnung ins Freie zog.
Während die ersten Atemschutztrupps in den Keller vordrangen, begannen weitere Feuerwehrmänner mit der Räumung des am stärksten betroffenen Gebäudeabschnittes. Im Laufe des Einsatzes wurde der gesamte zum Treppenraum gehörende Gebäudeabschnitt geräumt. Insgesamt waren 48 Personen betroffen. Viele mussten unter Atemschutz und mit Brandfluchthauben über das Treppenhaus in Freie gebracht werden.
Die Personen aus den höher gelegenen Geschossen wurden mittels Drehleiter gerettet. Von den 48 geretteten Personen wurden 20 vom Rettungsdienst gesichtet, zehn von ihnen, darunter zwei Kleinkinder und drei Jugendliche kamen mit Rauchgasinhalation ins Klinikum.
Mehrere, anfangs vermisste, Jugendliche fanden sich während des Einsatzes im Freien wieder, ihnen war die selbständige Flucht gelungen, so dass sie sich zwischen den zahllosen Schaulustigen aufhielten. Die Betroffenen konnten sich in und an den Fahrzeugen der Sanitäter aufhalten und wurden mit Getränken versorgt.
Die Atemschutztrupps im Keller kämpften sich gegen Hitze und Rauch zum Brandherd vor. Zwei Verschläge mit Hausrat brannten in voller Ausdehnung. Insgesamt befanden sich vier Verschläge im betroffenen Kellerraum.
Kurz nach 22:00 Uhr konnte „Feuer aus, Nachlöscharbeiten“ gemeldet werden. Dabei wurde nach letzten Glutnestern auch unter Zuhilfenahmen der Wärmebildkamera gesucht und diese abgelöscht. Während der Löscharbeiten wurde Luft von außen mittels Druckbelüfter in den Keller gedrückt, damit der Rauch nicht weiter über das Treppenhaus sondern aus einem Fenster auf der anderen Gebäudeseite entweicht.
Da es möglich war, die Tür zum betroffenen Keller wieder zu verschließen, konnte der Energieversorger E.ON Avacon auf die vollständige Abschaltung der Stromversorgung verzichten und daher alle Bewohner nach intensivem Belüften des Gebäudes wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Den Sachschaden beziffern die Ermittler derzeit mit gut 50.000 Euro. Die Brandermittlungsspezialisten der Polizei gehen nach den derzeitigen Ermittlungen von Brandstiftung als Ursache aus. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Notebook explodiert
Am Sonntagabend kam es in einem Wohnhaus am Groß Ellenberg gegen 20.30 Uhr zu einer Explosion eines Notebooks mit glimpflichen Ausgang. Während ein 21-Jähriger an dem Notebook arbeitete, gab es einen lauten Knall. Der 21jährige Mann wurde dabei von einem durch die Luft geschleuderten Teil des Laptops am Oberkörper getroffen, jedoch nicht verletzt. Aufgrund starker Rauchentwicklungen verließen alle Bewohner sofort das Haus und alarmierten Feuerwehr und Polizei.
Mit über 20 Einsatzkräften der Ortswehren Suhlendorf, Ellenberg und Rätzlingen dauerten die Löscharbeiten nicht lange an. Das Wohnhaus konnte wenig später wieder betreten werden, nachdem die Feuerwehr Lüfter einsetzte. Personen wurden nicht verletzt. Neben einem verrußten Fußboden, dem beschädigtem Computertisch und einer verkohlten Wandtapete entstand kein weiterer Gebäudeschaden. Die Polizei geht von einem technischen Defekt als Ursache aus.
Hintergrund: Ähnliches war vor Jahren bereits auf einer Tagung in Japan passiert. Auch dort war ein Laptop ohne Vorwarnung in Flammen aufgegangen, auch dort blieb die Ursache zunächst ungeklärt. In anderen Fällen waren es überladene Akkus, die für einen Brand sorgten. In Internetforen wird vor dem Einsatz von Notebook-Akkus unbekannter Hersteller gewarnt.
Im aktuellen Fall jedoch rätseln die Ermittler noch, was die genaue Ursache der Explosion war.