Grüne kritisieren Polizeieinsatz - Handgreiflichkeiten bei Demo in Lüchow

Die Grünen im Landtag kritisierten das massive Polizeiaufgebot in Meuchefitz. Rund 100 Demonstranten protestierten am Dienstag Nachmittag in der Lüchower Innenstadt gegen den Einsatz. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten.

Miriam Staudte, grüne Landtagsabgeordnete, kritisierte am Dienstag Nachmittag den massiven Polizeieinsatz in Meuchefitz: "Wegen eines Transparents mit derart massivem Polizeiaufgebot aufzutreten, ist völlig unverhältnismäßig," so Staudte. "Der Protest gegen die Einsätze mit deutschen Waffen in Krisengebieten ist mehr als legitim. Im Landtag haben wir sogar eine parteiübergreifende Resolution   gegen den türkischen Angriff auf Afrin beschlossen."

Belit Onay, innenpolitischer Sprecher  der Landtagsgrünen, bewertet den Einsatz ebenfalls als überzogen: "Es scheint sich hier um eine bundesweites Vorgehen zu handeln. Das muss parlamentarisch hinterfragt werden. Demokratische und gewaltfreie Betätigung kurdischer Organisationen muss weiterhin möglich bleiben." Und auch der grüne Kreisvorstand erwartet "mehr Respekt für ein autonomes Zentrum, das unsere politische Landschaft im Landkreis bereichert ."

Pfefferspray + Handgreiflichkeiten bei Demo in Lüchow

Aus Sicht der Polizei waren es rund 100 Demonstranten, die sich am späten Nachmittag auf dem Lüchower Marktplatz sammelten, um gegen die morgendliche Durchsuchung und Beschlagnahme zu protestieren. "Als mehrere Polizeibeamten den Aufzug aufstoppten, versuchten diverse
Versammlungsteilnehmer Polizeiketten zu durchbrechen," heißt es in der Mitteilung der Polizei. Dabei sei es zu einem tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten gekommen, so dass von Seiten der Polizei Pfefferspray zum Einsatz kam. Parallel dazu hätten Demonstranten "Pyrotechnik" gezündet, so die Polizei weiter. 

Letztendlich setzte sich der Demonstrationszug doch noch unter Polizeibegleitung in Bewegung und zog rund eine Stunde durch die Innenstadt - auch mit Transparenten und Symbolen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei.

In der Folge der Auseinandersetzungen leitete die Polizei Strafverfahren (u.a.) wegen Landfriedensbruchs, Widerstand und Verstöße gegen das Sprengstoff- und Vereinsgesetz
(Mitführen von verbotenen Fahnen, Symbolen der PKK/YPG) ein .

Foto | privat: Zahlreiche Mannschaftswagen der Polizei sperrten am Montag Morgen die Zufahrt/en nach Meuchefitz ab.