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Herdenschutz: Ein Lappzaun für Lüchow-Dannenberg

Um nach Wolfseinbrüchen in eine Herde schnell wieder für Schutz sorgen zu können, liegt ab sofort ein Lappzaun im Forstamt Göhrde bereit. Möglich wurde diese Nothilfe durch das Engagement der Wolfs AG Wendland mit Unterstützung einer Sponsorin.

Hat es ein Wolf einmal geschafft, einen Herdenzaun zu überwinden, so wird er es in kürzester Zeit wieder versuchen - war doch der erste Versuch von Erfolg gekrönt. In solchen Fällen hilft ein Lappzaun, der kurz nach dem Einbruch aufgestellt wird, bis der Zaun wieder durchgängig Sicherheit bietet.

Die abschreckende Wirkung wird dabei über im Wind flatternde Bänder erzeugt, die den Wolf irritieren und damit abhalten sollen, den Herdenzaun zu durchdringen. Für Peter Pabel, Mitarbeiter der Landesforsten und Wolfsberater, ist so ein Lappzaun ein wichtiges Hilfsmittel im Notfall. "So können wir jetzt schnell reagieren, wenn ein Wolf in eine Herde eingebrochen ist," so Pabel. "Natürlich darf der Lappzaun nicht lange stehen bleiben, weil der Wolf sich an das Flattern der Bänder schnell gewöhnt." Aber immerhin könne er zunächst davon abgehalten werden, das gleiche Rudel schnell wieder heimzusuchen. Bisher musst ein derartiger "Notzaun" in Hösseringen ausgeliehen werden.

Um diesem Missstand abzuhelfen, organisierte nun die Wolfs AG Wendland einen Lappzaun, der am Mittwoch an Peter Pabel übergeben wurde. Die Sponsorin Dr. Ulrike von Guretzky finanzierte das Material und Barbara Langrock, Mitglied der Wolfs AG hatte die mühevolle Arbeit übernommen, rund 400 rote Lappen zuzuschneiden und sie an über 200 m stabiler Litze im Abstand von rund 50 cm stabil.

Für Marion Rabe, ebenfalls Mitglied der Wolfs AG, ist die Organisation dieses Lappzauns auch ein Signal an die Nutztierhalter in der Region. "Wir setzen uns sehr für die Wölfe ein, vergessen dabei aber auch die Interessen der Nutztierhalter nicht," so Rabe am Mittwoch.

Rund 50 Steckstäbe mit Elektroisolatoren, ohne die der Lappzaun nicht aufgestellt werden könnte, spendete übrigens der Freundeskreis Freilebender Wölfe e.V.

Der Lappzaun kann nun im Bedarfsfall bei den Niedersächsischen Landesforsten im Büro Göhrde (Tel.-Nr. 05855-97870) angefordert werden.

Foto / Angelika Blank: Ein Lappzaun schützt nach einem Wolfseinbruch kurzfristig vor einem Wiedereindringen. Am Mittwoch übergaben Marion Rabe (re.) und Barbara Langrock (li.) einen solchen Zaun an Wolfsberater Peter Pabel (Mi.)




2016-03-18 ; von Angelika Blank (autor),
in Göhrdestraße, 29499 Zernien, Deutschland

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