Tach allerseits, ick bin’s bloß, der Herr Paul. Werte Fans und Feinde, der „Lattenjupp“, wie Jesus im Ruhrpott liebevoll heißt, speiste einst Arme und heilte Kranke. Als sein Stellvertreter, der Ratzinger Sepp, kam, wurden Straßen ooch für Krankenwagen jesperrt, und vom Jeld, dis dieser Besuch kostete, hätten jede Menge arme Leute satt werden können...
Im übrigen hat der (h)eilige Herr wieder jelehrtes Zeugs jeredet und alle waren glücklich – nur Priester mit Fleischeslust, Frauen, Mißbrauchsopfer, Schwule, Laien und Evangelen mäkeln. Ratzel hat unter all der Philosophie jezeigt, wie man vom katholischen Hitlerjungen zum Priester, zum Bischof, zum Chef der Inquisitions, zum Papst, zum Freund von Opus Dei und der Piusbruderschaft wird, und sich dabei stets treu bleibt. Chapeau!
Apropos Glückwunsch: Mut-ti und ihre Rasselbande sind am Ziel! Nu ham wa einen Super-Rettungsschirm von 440 Milliarden (davon 211 000 000 000 deutsche Euro, die wir jar nich haben), der jenau so lange funktioniert, wie’s nich regnet (also keener wirklich Jeld braucht). Wenn doch, wird’ s nich reichen – wat nu?
Zur Erklärung: Dieser Rettungsschirm aus Jeld, dis es nich jibt, wird dazu benutzt, sich Jeld zu pumpen, dis ebenfalls nich existiert, um es an Staaten zu verleihen, die es nie und nimmer zurückzahlen können, die damit die Banken retten, an die die EU wiederum Zinsen für dis jeliehene, aber nich vorhandene Jeld zahlt. Und dis soll helfen? Na denn jute Besserung!
Apropos besser: Die Wahl is jeloofen und die hiesige CDU hat fast 12 Prozentpunkte verloren. Endlich mal ‘ne jute Nachricht – wenn da nich noch ‘ne SPD wäre, die in manchen südlichen Ecken dieser Idylle nu schon so lange auf’m Schoß der CDU-Granden jekuschelt hat, dis se sich jetz überhaupt nüscht anderes mehr vorstellen kann, als dem nächsten „Fachmann“ aus der Verlierertruppe den Bürgermeistersessel untern Hintern zu schieben. Warum? Tja, dis is die Preisfrage! Ick hoffe hier uff Mithilfe. Also: Warum muß die SPD unbedingt weiter mit der CDU kuscheln, ooch wenn andere Möglichkeiten möglich wären? Ernste und hoffentlich weniger ernste Antworten bitte an zero – der Herr Paul spendiert der/dem besten Antworter/in ein Bier (ooch ohne Alkohol, wenn’s beliebt). Und die Auswahl is gnadenlos subjektiv! Wie auch immer: bis zur nächsten Wahl läuft allet wieder wie jeschmiert! Hach, Demokratie is so ein spannendes Spielchen...
Apropos Spielchen: Im strahlenden Gorleben spielen se jrade ‘n besonders fieses Spiel: gute Messung – böse Messung. Sehr lehrreich is die Chose, weil unsereins mal wieder lernt, wie so ein „Grenzwert“ zustande kommen tut. Es herrscht die Handwerkerweisheit: Wat nich paßt, wird passend jemacht. Zu und zu putzig findet der Herr Paul, wie die Freunde des Atommülls versuchen, den Start der Messungen just in die Zeit zu schieben, wo schon ein paar schnuckelige Castörchen in der Scheune standen. Ick empfehle bei zukünftigen Hochwassern ein ähnlichet Vorgehen: Wir warten, bis die ersten Deiche überloofen, und wenn ordentlich Wasser in die Keller jeschwappt is, erklären wir den Pegelstand zum Nullwert... Heidewitzka, wat könnten wir Jeld für Deiche, Ausgleichsflächen und Entschädigungen sparen.
Apropos sparen: Der nächste Kreistag wird in Sachen Sparen Tacheles reden müssen. An-jeblich dürfen die „freiwilligen Ausgaben“ max. 1 % des Etats betragen, damit dis klamme Land dem Pleitekreis wat in die leeren Taschen schiebt. Na dann können se in der Musikschule, den Schwimmbädern, diversen Bibliotheken oder in manchem Kulturverein schon mal einpacken. Und nich verjessen: Der Letzte macht dis Licht aus! Wir seh’n uns beim Castor.
Ick meine ja bloß,
sacht der Herr Paul