Herr Paul: Guter oder böser Traktor?

Tach allerseits, ick bin’s bloß, der von der Sonne wenig verwöhnte Herr Paul. Ick grüße trotzdem jut jelaunt aus dem Sommerloch, und präsentiere ein paar schöne Fundstücke: Herr Westerwelle hatte, zumindest zeitweise, einen neuen Job. Er war Vorsitzender des UN-Si-cherheitsrats und hat dorten eine „scharfe“ Resolution durchjesetzt: Kinder sollen im Krieg nich mehr so jefährlich leben müssen!

Donnerwetter, Guido, dis da noch keener drauf jekommen is! Und deshalb is es ja ooch so schön, dis Mutti Merkel weltweit in Sachen Rüstungsexport tourt, weil: Wenn ein jeder Söldner uff der Welt mit deutscher Präzisionsware schießt, kann er natürlich haarscharf an den Kinderlein vorbeiballern, wat ihm mit ausjeleierten Kalaschnikows nich jelingen täte. So jesehen is Waffenexport ein bis auf die Knochen christlichet und humanitäret Unternehmen – Salut für Muttis Guido!

Derweil hat in den USA Herr Obama erkannt, wie „Gods own Country“ aus der Schuldenkrise kommt: Indem es mehr Schulden machen darf! Dis is einfach und einleuchtend und führt hoffentlich dazu, dis der Mann nach dem Friedens- nu ooch noch den Wirtschaftsnobelpreis kriegt. Derweil hat ein findiges Kerlchen die Baupläne fürs neue Hauptquartier der deutschen Schlapphüte jeklaut, ein paar andere ham dem Pentagon ein paar Millionen Daten entführt, die SPD hat festjestellt, dis mehr Pflege für alte und kranke Leutchen eventuell mehr Jeld kosten könnte (wat die FDP bestreitet), und im Diplomatischen Dienst wird verzweifelt daran jearbeitet, ein neuet, nich so furchterregendes Wort für „Pleite“ zu erfinden. Wir sehen also, liebe Fans und Feinde, die Welt is in juten Händen.

Wat unsere kleene Idylle betrifft, bin ick mir da nich so sicher. Wenn man dem Landrat glauben tut, könnte unsere Rettung darin bestehen, sich mit „dem Land“ auf ein paar heftige Einsparungen zu einigen, worauf aus Hannover an die 75 Prozent der bisherigen Miesen, schlappe 78 Millionen, übernommen werden könnten. Ick wünsche der Musikschule, den Büchereien, den Schwimmbädern und den paar Kulturoasen vorbeugend schon mal allet Jute: Toitoitoi! Die anstehenden Beerdigungen wer’n bestimmt sehr ergreifend. ‘nen kleenen Haken hat die Sache: Ooch in Hannover regiert der Pleitegeier, und die dortigen Granden müßten sich die Knete selbst erst mal leihen. Die jute Nachricht: Die hiesige Pleite wäre jährlich 2 Millionen billiger, weil ein Haufen Zinsen wegfiele. Nur meiner einer hätte zu bekritteln, dis es für uns hundsjemeine Steuerzahler ziemlich wurscht is, wo die Zinsen anfallen. Unterm Strich zahl eh ich.

Und wat jibt’s sonst? Zum Beispiel ein neuet Spiel: Guter Traktor, böser Traktor! Es soll nämlich wahrhaftig Bäuerlein jeben, die zwar im Kampf für dis Leben und ‘ne halbwegs jesunde Umwelt Jahr für Jahr brav den Castor blockieren, aber nüscht dabei finden, ein paar blitzsaubere Mastställe für allerlei Nutzgetier zu errichten. Entschuldigung, „nüscht dabei“ is falsch: die Betroffenen halten so wat allen Ernstes für „die Zukunft“.

Ick weeß nich, von wem man sich wieviel Schluck hat ausjeben lassen müssen, um zu solcherlei Einsicht zu jelangen, aber wenn sogar unser, mit Sicherheit nich „Grüne“, Landwirtschaftsminister darüber nachdenkt, Stallgrößen und Haltungsbedingungen zu ändern...? Sollte da nich selbst der Bauer mit den dicksten Kartoffeln ins Grübeln...? Und leider jibt’s ein paar Tierschützer, die beim Versuch, die Welt zu retten, in Teplingen Steine schmeißen. Dabei is der be(und ge)troffene Bauer aus Sicht der Agrarkonzerne bloß dis letzte Glied in der Nahrungskette. Und ooch dis Abfackeln von Ställen erreicht letztlich bloß dis, wat anjeblich zu bekämpfen is: Dann jeht noch ‘n Hof pleite.

Ick meine ja bloß,

sacht der Herr Paul.

 

Herr Paul

 

Guter oder böser Traktor?

 

Tach allerseits, ick bin’s bloß, der von der Sonne wenig verwöhnte Herr Paul. Ick grüße trotzdem jut jelaunt aus dem Sommerloch, und präsentiere ein paar schöne Fundstücke: Herr Westerwelle hatte, zumindest zeitweise, einen neuen Job. Er war Vorsitzender des UN-Si-cherheitsrats und hat dorten eine „scharfe“ Resolution durchjesetzt: Kinder sollen im Krieg nich mehr so jefährlich leben müssen! Donnerwetter, Guido, dis da noch keener drauf jekommen is! Und deshalb is es ja ooch so schön, dis Mutti Merkel weltweit in Sachen Rüstungsexport tourt, weil: Wenn ein jeder Söldner uff der Welt mit deutscher Präzisionsware schießt, kann er natürlich haarscharf an den Kinderlein vorbeiballern, wat ihm mit ausjeleierten Kalaschnikows nich jelingen täte. So jesehen is Waffenexport ein bis auf die Knochen christlichet und humanitäret Unternehmen – Salut für Muttis Guido! Derweil hat in den USA Herr Oba-ma erkannt, wie „Gods own Country“ aus der Schuldenkrise kommt: Indem es mehr Schulden machen darf! Dis is einfach und einleuchtend und führt hoffentlich dazu, dis der Mann nach dem Friedens- nu ooch noch den Wirtschaftsnobelpreis kriegt. Derweil hat ein findiges Kerlchen die Baupläne fürs neue Hauptquartier der deutschen Schlapphüte jeklaut, ein paar andere ham dem Pentagon ein paar Millionen Daten entführt, die SPD hat festjestellt, dis mehr Pflege für alte und kranke Leutchen eventuell mehr Jeld kosten könnte (wat die FDP bestreitet), und im Diplomatischen Dienst wird verzweifelt daran jearbeitet, ein neuet, nich so furchterregendes Wort für „Pleite“ zu erfinden. Wir sehen also, liebe Fans und Feinde, die Welt is in juten Händen.

Wat unsere kleene Idylle betrifft, bin ick mir da nich so sicher. Wenn man dem Landrat glauben tut, könnte unsere Rettung darin bestehen, sich mit „dem Land“ auf ein paar heftige Einsparungen zu einigen, worauf aus Hannover an die 75 Prozent der bisherigen Miesen, schlappe 78 Millionen, übernommen werden könnten. Ick wünsche der Musikschule, den Büchereien, den Schwimmbädern und den paar Kulturoasen vorbeugend schon mal allet Jute: Toitoitoi! Die anstehenden Beerdigungen wer’n bestimmt sehr ergreifend. ‘nen kleenen Haken hat die Sache: Ooch in Hannover regiert der Pleitegeier, und die dortigen Granden müßten sich die Knete selbst erst mal leihen. Die jute Nachricht: Die hiesige Pleite wäre jährlich 2 Millionen billiger, weil ein Haufen Zinsen wegfiele. Nur meiner einer hätte zu bekritteln, dis es für uns hundsjemeine Steuerzahler ziemlich wurscht is, wo die Zinsen anfallen. Unterm Strich zahl eh ich.

Und wat jibt’s sonst? Zum Beispiel ein neuet Spiel: Guter Traktor, böser Traktor! Es soll nämlich wahrhaftig Bäuerlein jeben, die zwar im Kampf für dis Leben und ‘ne halbwegs jesunde Umwelt Jahr für Jahr brav den Castor blockieren, aber nüscht dabei finden, ein paar blitzsaubere Mastställe für allerlei Nutzgetier zu errichten. Entschuldigung, „nüscht dabei“ is falsch: die Betroffenen halten so wat allen Ernstes für „die Zukunft“. Ick weeß nich, von wem man sich wieviel Schluck hat ausjeben lassen müssen, um zu solcherlei Einsicht zu jelangen, aber wenn sogar unser, mit Sicherheit nich „Grüne“, Landwirtschaftsminister darüber nachdenkt, Stallgrößen und Haltungsbedingungen zu ändern...? Sollte da nich selbst der Bauer mit den dicksten Kartoffeln ins Grübeln...? Und leider jibt’s ein paar Tierschützer, die beim Versuch, die Welt zu retten, in Teplingen Steine schmeißen. Dabei is der be(und ge)troffene Bauer aus Sicht der Agrarkonzerne bloß dis letzte Glied in der Nahrungskette. Und ooch dis Abfackeln von Ställen erreicht letztlich bloß dis, wat anjeblich zu bekämpfen is: Dann jeht noch ‘n Hof pleite.

Ick meine ja bloß,

sacht der Herr Paul.




2011-08-22 ; von Stefan Buchenau/zero (autor),

 

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