Herr Paul: Muttia janz ohne Zugpferd

Tach allerseits, ick bin’s nur, Herr Dr. Paul, der Doktorvater. Werte Fans und Feinde, meiner einer blickt auf äußerst lehrreiche Wochen zurück. Ick lernte, dis im schönen Landkreis Cuxhaven Tierschutz darin besteht, massenweise Kämme und Zehen von Legehennen zu amputieren – dis is jute fachliche Praxis beim Cuxhavener Hühnerzüchter Lohmann.

Weil seine Eiermaschinen dicht an dicht stehen, jibt’s Kamnibalismus und davor müssen die Tierchen jeschützt werden, sagen niederländische Wissenschaftler, und zwar, indem man allet, wat den Artjenossinnen schmeckt oder sie zum Angriff befähigt, wegschneidet – ohne Betäubung.

Dis finden dortige Kreistierärzte völlig in Ordnung und widersetzen sich dem armen Lindemann, wat unser Landwirtschaftsminister is, der solcherlei Tierschutz jerne verbieten würde. Aba nich etwa, indem die armen Viecher mehr Platz bekommen – dis wär zu teuer.

Ick empfehle für die betreffenden Politnasen, Ärzte und Landwirte ein Verfahren, dis sie, ebenfalls aus Finanzgründen für männliche Ferkel, die nich zur Zucht jebraucht wern, anwenden. Ein kleiner Schnitt für den Tierarzt aber ein großer Schmerz fürs Tier.

Apropos großer Schmerz: Der Herr von und zu hat sich nu doch vom Acker jemacht. Sehr tragisch. Vor allem für Mutti, die jetze so janz ohne Zugpferd... Ansonsten ist der Vorgang ein Stück aus dem Psycho-Lehrbuch, Thema Schizophrenie.

Der Edle hat von Anfang an kackfrech jelogen und tut jetze so, als wenn er doch bloß lieb Vaterland retten wollte. Ick weeß nich, welche Drogen man nehmen muß, um so abseits der Wirklichkeit zu leben, aber ick wünsche dem jungen Mann nen juten Therapeuten. Im Übrigen war mir schon lange klar, dis er keenen echten Doktortitel haben konnte – die mit den echten Titeln und unter 40 sind unserer Wirtschaft zu teuer – die sind entweder im Ausland oder fahren Taxe.

Apropos teuer: dis unsere politischen Eliten in der Auswahl ihrer „verläßlichen Partner“ seltsame Maßstäbe anlegen, lernen wa jerade aus diversen arabischen Ländern. Während sich dorten viele mutige Menschen für etwas mehr Freiheit die Schädel einschlagen lassen, streben unsere emsigen Diplomaten vor allem nach Stabilität, man könnte ooch sagen, nach niedrigeren Ölpreisen.

Die ersten trauern sogar schon dem bekannten Menschenfreund Gaddafi nach, der unser schönet und reichet Europa so brav vor Hungerleidern jeschützt hat. Und während unsere Wirtschaft Nachwuchssorgen beklagt, verkündet Mutti Merkel, dis die janzen jut ausjebildeten und jungen Tunesier hierzulande nich erwünscht sind, nich mal mit Zeitverträ-gen. Tja, jeder unterstützt die Demokratie auf seine Weise.

Apropos Demokratie: überall wird jewählt, und meiner einer kann ja nix da-für, dis meine Lieblings-Spott-opfer so fleißig Eigentore fabrizieren. Herr Ahlhaus aus der schönen Stadt Humbug is nun da, wo er hinjehört, nämlich in der Versenkung. Dabei is die Verzweiflung dorten dermaßen groß, dis sogar die FDP wieder für wählbar jehalten wird...

Und die Grünen, die erst mit Herrn von Ole ein Dreckskraft-werk bauten und später ohne ihn die Gunst der Demoskopen nutzen wollten, haben allen Grund, den klugen Wählern auf Knien zu danken. Ein paar Stimmen mehr, trotzdem nich in der Regierung, also ooch in Zukunft völlig unschuldig – besser jeht’s nich!

Beispiel Elbvertiefung: Mit der Wirtschaftskom-petenz der SPD und einigen Millionen wird der Fluß vollständig ruiniert – um in ein paar Jahren erstaunt festzustellen, dis die dicken Pötte lieber gleich den neuen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven ansteuern. Ein Hoch auf nachhaltige Politik! Werte Eliten, wenn ihr so weitermacht, sinkt die Wahlbeteiligung schneller, als der Meeresspiegel steigt.

Ick meine ja bloß,

sacht der Herr Paul




2011-03-29 ; von Stefan Buchenau/zero (autor),

 

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können