Seine Kindheit verbrachte er in Gartow, heute lebt er zumindest zeitweise in Dannenberg, nachdem er jahrelang durch die Fun-Metropolen Europas getingelt war: Silva Gonzalez, Gründungsmitglied der "Hot Banditoz" kehrt nach jahrelanger Tourneeabstinenz zurück auf die Bühne.
Mit dem Sommerhit „Veo Veo“ hatten die Hot Banditoz den Ballermann ebenso erobert wie „Big Brother“ – gleich die erste Nummer der „Hot Banditoz“ schlug 2004 voll ein. Auch danach war das Glück der Dance-Pop-Formation hold, es folgt Hit auf Hit. „Wir waren bei ‚Verstehen Sie Spaß‘, bei ‚Top of the Pops‘, bei Dieter Thomas Heck – ein Leben auf der Überholspur“, erinnert sich Banditoz-Gründungsmitglied Silva Gonzalez (32). Der temperamentvolle Sänger und Tänzer (Vater türkischer Generalkonsul, Mutter Chilenin) bildete einst mit Fernanda Brandao (heute Jurorin bei „DSDS“, Solokarriere) und Gabriela Gottschalk (33) das Power-Party-Trio. „Aber irgendwann begann die Ochsentour – mit Auftritten auf Stadtfesten und in Autohäusern. Und dann verließ mich die Kraft, ich fühlte mich leer“. Nach einem Auftritt in Beirut 2008 konnte Silva nicht mehr, stieg aus. „Ich war ganz unten, habe gelitten. Vier Jahre Party-Power hatten ihre Spuren hinterlassen.“
Nach seinem Ausscheiden konnte auch die Band nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen.
Aber für Silva war es der richtige Weg: „Ich musste mich erden, wollte ein regelmäßiges Leben führen“, berichtet der Deutsche mit türkisch-chilenischen Wurzeln. Und ein Jahr später lief ihm das Glück direkt in die Arme. „Dachte ich jedenfalls“, schmunzelt Silva. Eines Nachmittags entdeckt er in einem Hamburger Café die bildhübsche Grafikerin Sarah Runge (30). Und beisst auf Granit. Drei lange Monate lässt die brünette Hanseatin den Latin Lover zappeln, ehe sie ein Paar werden. Seitdem sind sie unzertrennlich. Durch ihre fröhliche Art schafft es die gar nicht so kühle Hamburger Deern, Silvas Liebe zur Musik wieder zu erwecken.
Kraft bei seiner Rückkehr ins Leben gab ihm auch seine bodenständige Erziehung: Silva ist im Wendland großgeworden. „Ich war das einzige dunkle Kind bei uns im Dorf, aber das war überhaupt kein Problem“, erinnert sich der Sänger. Seine Begeisterung für Fußball (er spielte in der Bezirksliga) und Tennis hat er sich bis heute erhalten. Inzwischen betreut er Schüler an einer Schule in Hamburg. „Die Kinder geben mir unheimlich viel“, freut sich Silva, der auch „ein bißchen“ als Schauspieler arbeitet, Nebenrollen ergattert. Aber eins weiß der 32-jährige: „Die lange Auszeit vom Popbusiness war wichtig für mich, ich konnte zu mir selbst finden“. Und er fand zurück - zu seiner alten Form.
Den entscheidenden Kick gab ihm seine Sarah: „Sie ermutigte mich, ein Comeback als Sänger zu versuchen. Ich bin nun mal Entertainer, will wieder angreifen“, meint Silva.
Seine Plattenfirma ist begeistert, Gabriela Gottschalk auch. Nachfolgerin von Fernanda Brandao wird die rassige „Popstars“-Finalistin Diba Hakimi (20). „Wir hatten auch eine Zusage von Indira Weiß (Ex-Bro‘sis), haben uns aber für Diba entschieden - ein echter Glücksfall für die Hot Banditoz“, freut sich Silva.
Die gerade erschienene neue Après-Ski-Hymne „Life is so strong“ ist nun Teil der Schlager-Arenen-Tour: „Wir gehen mit Matthias Reim und Michael Wendler auf Tournee, „Onkel Jürgen“ (Drews), mein großes Vorbild, kommt auch mit“, freut sich Silva, der im Sommer auch den Ballermann wieder erobern will - „ich bin einfach eine Rampensau“.
Foto: Björn Vogt / Mit frischer Kraft zurück auf die Bühne: Silva Gonzalez (re.) mit seiner Lebensgefährtin