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Instandhaltung: An der Elbe wird gebaggert

Die Buhnen im Flusslauf der Elbe sorgen dafür, dass der Strom seine Richtung behält. Aber viele von ihnen sind seit Jahrzehnten nicht mehr repariert worden. Arbeitsgruppen des Wasserschifffahrtsamtes Magdeburg sind aktuell unterwegs, um diese "Strombauwerke" zu reparieren.

Schon vor mehreren Wochen kündigten Steinhaufen am Elbufer an, dass hier demnächst etwas geschehen wird. Seit rund zwei Wochen nun herrscht an der Elbe bei Vietze reger Arbeitsbetrieb. Das Baggerschiff "Elbstrom" hat in der letzten Woche die Steindeckung der ehemaligen Fährbuhne entfernt. Mehrere Arbeiter des Wasserschifffahrtsamtes (WSA) Magdeburg setzten eine neue Pfahlabgrenzung und richteten die Sandschüttung der Buhne.

Der nächste Schritt ist nun, die Buhne mit den abdeckenden Steine aus Hüttenschlacke wieder zu pflastern. Eine sogenannte "Vorlageschüttung" aus Steinen wird dann von der Wasserseite aus dafür sorgen, dass der Unterbau der Buhne, der weitgehend aus Sand besteht, nicht ausgeschwemmt wird. Dafür ist dann die Mannschaft des Tonnenlegers "Gorleben" zuständig.

Ähnliches geschieht diesen Sommer an zahlreichen Buhnen zwischen Dömitz (Flusskilometer 502,8) und Havelberg(Flusskilometer 422,3). Wie aus der Außenstelle des WSA in Wittenberge zu hören war, sind die Buhnen vor 20 Jahren das letzte Mal saniert worden. Bei einzelnen Bauwerken wie der ehemaligen Fährbuhne bei Vietze ist unbekannt, wann sie zuletzt repariert wurden - mehr als 30 Jahre sind es auf jeden Fall. Insofern ist die Fährbuhne bei Vietze wohl eine der aufwändigsten Sanierungsarbeiten am Fluss.

"Bei der aktuellen Maßnahme handelt es sich um eine planmäßige Instandhaltung,"  um die stromregulierende Wirkung der Buhnen zu gewährleisten," so Sven Sonnenburg, Wasserbaumeister im Außenbezirk Wittenberge des WSA. "Dort wo Hüttenschlackesteine verbaut sind, werden sie auch wieder eingesetzt. Braucht es allerdings neue Steine, so müssen seit einigen Jahren Natursteine eingesetzt werden."

Hintergrund: Sowohl Niedersachsen als auch Sachsen-Anhalt haben den Einsatz der Hüttenschlackesteine für den Buhnenbau verboten. Es wurde nachgewiesen, dass die mit Kupfer- oder Eisenschlacke versetzten Steine im Laufe der Zeit ihre Metallanteile ausschwemmen und damit das Wasser belasten. Allerdings ist nicht vorgeschrieben, dass die Hüttenschlackesteine bei reiner Sanierung gegen Natursteine ausgetauscht werden müssen.

Die gesamte Baumaßnahme ist mit der Biosphärenverwaltung abgestimmt. Trotz der noch bis zum 15. Juli dauernden Brut- und Setzzeit dürfen laut Sonnenberg die Baumaßnahmen trotzdem stattfinden, da die Zulieferung der Materialien vom Wasser aus erfolgt und deswegen an Land kaum Belastungen entstehen.

Foto / Angelika Blank: Mit Hilfe des Schwimmbagger-Schiffs "Elbstrom" wurde an der ehemaligen Fährbuhne in Vietze die gesamte Deckschicht abgetragen.





2017-06-27 ; von Angelika Blank (autor),
in 29478 Höhbeck, Deutschland

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