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Kino-Tipp: The International

Vor der Finanzkrise hätte wohl so mancher Regisseur Tykwer als Verschwörungs-Spinner abgetan: Banken im Mittelpunkt weltweit agierender Verbrecherbanden, die in Waffenhandel, Korruption und Mord verstrickt sind. Ab Donnerstag läuft "The International" in den Salzwedeler und Uelzener Kinos.  ... Mit seinem Hollywood-Debüt legte Tom Tykwer einen rasanten Actionthriller vor, der an Brisanz und Tempo seinesgleichen sucht.

Sie kontrollieren Dein Geld. Sie kontrollieren Deine Regierung. Sie kontrollieren Dein Leben. Und lassen uns alle dafür bezahlen. ... Der Auftaktfilm der diesjährigen Berlinale sticht voll in die Bruthöhlen der internationalen Finanz-Hyänen. Mord, Korruption und Waffenhandel sind in "The International" nur einige der Verbrechen, mit denen die grössten Banken der Welt ihre Gewinne organisieren. Ein kühl durchorganisiertes System, gegen das es kaum Widerstandsmöglichkeiten gibt. Der tagesspiegel befragte in seinem berlinale-special Hauptdarsteller Clive Owen: "Das sind Dinge, die in dem Film sehr starken Widerhall finden. Alles ist verbunden. Man muss sich einmal die Unmenge an Waffen in der Welt vergegenwärtigen. Jede einzelne davon wird ver- und gekauft. Banken müssen in diesen Handel verwickelt sein, denn sie verwalten das Geld der Menschen. Alles ist miteinander verbunden, insofern steckt Wahrheit in dem Film. Dabei ist "The International" für Tykwer kein Film über die Finanzkrise. Es gehe vielmehr darum, den Zustand des gesamten Gesellschaftssystems kritisch zu beleuchten. Die aktuelle Krise sei „nur ein Ausdruck des kritischen Zustands, den der Film diagnostiziert“, so Tykwer gegenüber dem Focus.

Für eine Schlüssel-Szene des Films wurden Teile des Guggenheim-Museums in New York in den Babelsberger Studios nachgebaut. Für Tom Tykwer der perfekte Ort, auch hochkarätige Filme herzustellen. "Hier hat man alles, was für die Herstellung eines guten Films notwendig ist", begeisterte sich der Regisseur in einem Interview über die Möglichkeiten in Babelsberg. Garant für den Erfolg dürfte neben Hauptdarstellern wie Clive Owen und Naomi Watts auch Armin Müller-Stahl sein, der in dem Film einen ehemaligen Stasi-Mitarbeiter spielt, der nun im Auftrag der IBBC-Bank die Fäden in der Hand hält.

Auf der Berlinale lief "The International" ausser Konkurrenz als Auftaktfilm - und heimste bis jetzt nur lobende Kritiken ein. Für "monstersandcritics.de" ist der Film "hochaktuell und ein brisantes Szenario, das Tykwers Verschwörungskrimi in der allgemeinen Atmosphäre der Angst die nötige Aufmerksamkeit zukommen lässt. Nach seiner Multimillionendollar-Produktion 'Das Parfüm' dürfte ein neuer Publikumserfolg wahrscheinlich sein." 

Im Mittelpunkt von THE INTERNATIONAL steht die Entschlossenheit von Interpol-Agent Louis Salinger (CLIVE OWEN) und der New Yorker Staatsanwältin Eleanor Whitman (NAOMI WATTS), eine der mächtigsten Banken der Welt zu Fall zu bringen. Während sie eine Reihe illegaler Aktivitäten aufdecken, folgen Salinger und Whitman der Spur des Geldes von Berlin nach Mailand, New York und Istanbul. Bald schon befinden sie sich mitten in einer hochriskanten Hetzjagd rund um den Globus, bei der sie durch ihre kompromisslose Hartnäckigkeit auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen: Denn ihre Zielpersonen machen vor nichts halt - nicht einmal vor Mord - um auch weiterhin Terroranschläge und Kriege finanzieren zu können.

Ab Donnerstag, dem 12. Februar (20:15) läuft "The International" sowohl im Filmpalast Salzwedel als auch im Centraltheater Uelzen.

Foto: Sony Pictures




2009-02-09 ; von Angelika Blank (autor),

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