Thema: umwelt

Klima und Geldbeutel schonen - Spritsparend fahren

Ein Trecker, der im Schneckentempo vor einem herzuckelt, rote Ampeln, eine kurvenreiche Strecke: Im Spritspar-Fahrsimulator der Verbraucherzentrale Niedersachsen begegnet dem Autofahrer all das, was er auch von einer "echten" Autofahrt kennt - und kann gleichzeitig üben, wie sein PKW sich klimaschonend bewegen lässt.

 

Wer einmal probieren wollte, wie man Sprit sparend Auto fährt und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, der hatte dazu kürzlich in der KFZ-Zulassungsstelle der Lüchower Kreisverwaltung Gelegenheit. Ulrich Pollmer und Kaya Rebe von der Verbraucherzentrale Niedersachsen luden einen Nachmittag lang zu kostenlosen Testfahrten in einem Fahrsimulator ein. "Wir wollen den Verbrauchern die Augen öffnen und ganz praktisch zeigen, welchen Unterschied eine spritsparende Fahrweise machen kann", sagt Ulrich Pollmer.

Kaum hinter dem Lenkrad des Fahrsimulators Platz genommen startet die Fahrt zum fiktiven Zielort "Simutown". Auf einer gegenüberliegenden Präsentationswand fliegt die Strecke vorbei. Tacho und Drehzahlmesser tauchen am unteren Bildrand auf, rechts ist eine Tankanzeige zu sehen. Die zentrale Frage der Testfahrt lautet: Wird der Sprit bis zum Zielort reichen? "Wer vorausschauend und gleichmäßig fährt, selten beschleunigt und schnell schaltet, sollte es schaffen", weist Kaya Rebe die Testfahrer kurz ein. Wer diese Tipps nicht beherzigt, bleibt auf der Strecke liegen - mit leerem Tank.

"Für uns war zunächst überraschend, dass vor allem die jüngeren Autofahrer das spritsparende Autofahren oft schon gut beherrschen", bemerkt Kaya Rebe, "im Fahrschulunterricht scheint sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einiges getan zu haben." Vielen älteren Fahrer seien die gängigen Spritspar-Tipps dagegen oft gänzlich neu, meint Ulrich Pollmer.

Nach Ende der Testfahrt zeigt der Computer unter anderem die benötigte Zeit, die Anzahl der Schaltvorgänge und den durchschnittlichen Verbrauch an. Und er errechnet, wieviel Geld im Jahr durch eine effizientere Fahrweise einzusparen wäre. In Einzelfällen können das bis zu 300 oder 400 Euro sein. "Das hätte ein kleiner Urlaub sein können", sagt Kaya Rebe dann gerne. Denn: "Das ist es, was hängen bleibt: der persönliche Nutzen." Ganz davon abgesehen, dass nach Angaben des Bundesumweltministeriums allein durch sparsameres Fahren jährlich rund fünf Millionen Tonnen CO2 vermieden werden könnten.

Die nächsten Gelegenheiten, den Fahrsimulator der Verbraucherzentrale auszuprobieren, bestehen am 11. September 2010 in Gifhorn und am 18. September 2010 in Stade - jeweils in den dortigen KFZ-Zulassungsstellen. Weitere Tipps zum Spritsparen bietet der Flyer "Zehn Spritspartipps" des Verkehrsklubs Deutschland (VCD). In der Lüchower Zulassungsstelle liegt er zum kostenlosen Mitnehmen aus. Zudem steht er unter http://www.vcd.org/spritspartipps.html zum Herunterladen zur Verfügung.

Die Aktion "Spritsparend fahren" ist im Übrigen nur ein Baustein der Kampagne "für mich.für dich.fürs klima", die die Verbaucherzentralen und Verbraucherverbände aktuell durchführen. Die Internetseite www.verbraucherfuersklima.de infomiert zu vielen weiteren Fragen rund um die Themen Mobilität, Wohnen, nachhaltiger Konsum und Ernährung.

Foto: Jenny Raeder / "Vielleicht etwas weniger rasen", rieten Kaya Rebe und Ulrich Pollmer von der Verbraucherzentrale (von rechts) dem Testfahrer Marcus Henze, als die Tankanzeige schon deutlich zur Neige ging und der Wagen kurz vorm Ziel schließlich liegen blieb. Außer ihm nutzten auch die Kreisverwaltungs-Mitarbeiter Michael Panknin und Mario Konau (stehend von links) die Gelegenheit, ihre Fahrweise im Simulator einmal auszutesten.




2010-09-09 ; von asb (autor),

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