Tradition und Moderne verschmelzen, wenn das elfköpfige „Anatolian Jazz Orchestra“ loslegt
Viele Jahre lang hat sich der in Berlin lebende türkische Posaunist Remzi Emek mit dem Gedanken getragen, die Volksmusik seiner Heimat mit seiner Liebe zum Jazz in einem großen Ensemble zu verbinden. Dann hat er im März 2005 das „Anatolian Jazz Orchestra“ ins Leben gerufen, das in seiner Art in Berlin und Deutschland einzigartig ist.
Remzi Emek wurde in der Türkei geboren und lebt seit über 20 Jahren in Berlin. Noch länger, nämlich seit über 30 Jahren arbeitet er als Gitarrist und Posaunist in der Türkei und in Deutschland und hat in den verschiedensten Formationen – vom Duo übers Quintett bis zur Big Band und experimentalen Orchestern – mit internationalen Künstlern vor allem Jazz, Rock, Ethno- und türkische Musik mit Jazz-Einflüssen gespielt.
Am Sonnabend, dem 18. September, ist das „Anatolian Jazz Orchestra“ ab 20.00 Uhr in der Kirche Kapern zu Gast – ein neues Konzert der Reihe „Jazz meets Church“, organisiert von „Wendlandjazz e. V.“.
Das „Anatolian Jazz Orchestra“ mit seinem einzigartigen Konzept von anatolischen Volksliedern in Jazz-Arrangements wurde 2005 in Berlin gegründet und besteht aus acht deutschen und drei türkischen Jazz-Musikern. Die ungewöhnliche Besetzung besteht aus vier Posaunen, Tuba, Saxofon, Bassklarinette, Trompete, Piano, Schlagzeug, E-Gitarre, Bass und Gesang sowie türkischen Instrumenten wie Saz und Mey.
Das „Anatolian Jazz Orchestra“ interpretiert – im Gegensatz zu den meisten anderen „Weltmusik-Projekten“ – traditionelle anatolische Melodien in komplett bearbeiteten und harmonisierten Jazz-Arrangements. So entsteht eine Synthese aus östlicher Musik und Jazz mit immer wieder überraschenden Einblicken. Die elfköpfige Band verbindet die schönen, schlichten Melodien Anatoliens mit dem orchestralen Jazz-Sound aus der Feder des Berliner Arrangeurs Dieter Jalo-wietzki. Der türkische Originalklang bleibt, obwohl gewandelt, dennoch erhalten, wird durch traditionellen Gesang und die Verwendung der Instrumente Saz und Mey vertreten.
Sechs Jazz-Bläser und eine sehr kompakte Rhythmusgruppe sorgen für melodiöse Klangfülle und knackige Grooves. Dabei werden die anatolischen Volkslieder in einen westlichen Kontext gestellt, ohne dabei ihre Identität zu verlieren. Ziel des Projekts ist die Fusion der einzigartigen Melodik und Metrik türkischer Volksmusik mit dem zupackenden Sound einer Big Band. Ergebnis: ein musikalischer Dialog der Kulturen, zwischen Traditionen unterschiedlicher Herkunft, in dem sich beide Wurzeln zu etwas Drittem, etwas Neuem zusammenwachsen.
Reservierungen und weitere Informationen: „Wendlandjazz e. V.“, c/o vinothek wendland, Telefon 0 58 46 - 21 90 oder per E-mail an verein@wendlandjazz.de