Einige Jahre hat die Region Zeit, ein Konzept für die Nachnutzung des oberirdischen Bergwerksgelände zu entwickeln. Die CDU legte dem Kreistag am Montag bereits einen Vorschlag vor: Wasserstoffproduktion soll der "Leuchtturm" der Zukunft werden.
Kürzlich verkündeten Vertreter von Bund und Land, dass die Schächte des ehemaligen Erkundungsbergwerks in Gorleben innerhalb der nächsten 10 Jahre verfüllt werden. Der CDU erschien es nun
wichtig, dass der Kreistag von der Bundesrepublik die schnellstmögliche Verfüllung zu fordern. Zur Kreistagssitzung am Montag in Dannenberg hatte sie deshalb eine entsprechende Beschlussvorlage eingereicht.
Mit der Beschlussvorlage nahm die CDU gleichzeitig den Ball auf, den die Ministeriumsvertreter bei der Verkündung der Verfüllung geworfen hatten: die Region hat die Gelegenheit, ein Konzept für die Nachnutzung der oberirdischen Gebäude auf dem Bergwerksgelände zu entwickeln. Gelinge dies innerhalb von zehn Jahren nicht, so wird das gesamte Gelände bis "auf die grüne Wiese" zurückgebaut, war von den Ministeriumsvertretern auf der Pressekonferenz zu hören.
Alle Akteure in der Region sind nun aufgerufen, Konzepte zu entwickeln, ob Landkreis, Kommunen, Wirtschaftsunternehmen, Privatleuten oder gemeinnützige Organisationen.
Die CDU Gartow prescht vor: sie plädieren für die Einrichtung einer Wasserstoffproduktion auf dem Gelände. „Das könnte ein Leuchtturm werden,“ so Hans-Udo Maury (CDU). Der Transport sei dann über Elbe oder Schiene möglich. „Dafür wäre die Elbe mit dem Schnackenburger Hafen in unmittelbarer Nähe sowie der Bau eines neuen Gleises von Dannenberg nach Gorleben respektive des Weiteren eine Verbindung zum überregionalen Bahnverkehr Richtung Wittenberge/ Stendal anzustreben“, heißt es in der Beschlussvorlage. Der Zugbetrieb auf nicht elektrifizierten Strecken könne und müsse dann auf neuen, emissionsreduzierten Gleiskörpern Ressourcen schonend z.B. mit Wasserstoff betrieben werden.
Die Reaktionen auf
diesen Vorschlag waren verhalten. Einig waren sich die Vertreter von CDU, SOLI, Grünen und SPD, dass versucht werden solle, ein Konzept für die Nachnutzung der oberirdischen Gebäude zu entwickeln. Das Verfüllen der Schächte habe aber absolute Priorität. Nicht nur Matthias Gallei (Grüne) sah in dem zur Verfügung stehenden
Gelände die Chance, mit geeigneten Projekten die Region als
ökologische Modellregion auszubauen, ob dies allerdings Wasserstoffproduktion sein könne - herrschte Skepsis vor.
Letztendlich wurde
der Beschlussvorschlag angenommen – allerdings ohne den Teil, der die Nutzung des Salzstocks als
Kavernenspeicher für
erneuerbare Energien, insbesondere für Wasserstoff vorsieht.
Foto | BGE: Über 50 Fußballfelder bzw. 38 Hektar groß ist das Bergwerksgelände, auf dem zahlreiche Betriebsgebäude stehen. Für das gesamte Gelände werden nun Nutzungskonzepte gesucht.