Schon vor geraumer Zeit hatte die Diözese Hildesheim den ökumenischen „Kreuzweg der Schöpfung“ für März und April dieses Jahres geplant – nun hat die Aktion durch die Fukushima-Katastrophe tragische Aktualität bekommen. Menschen, die sich um den Erhalt der Umwelt sorgen, tragen an fünf Sonntagen in der Fastenzeit ein Kreuz durch fünf Orte in Niedersachen, so auch in Gorleben.
Dort startet der Kreuzweg am Sonntag, dem 27. März, um 14 Uhr an den Gorlebener Kreuzen unweit der atomaren Anlagen und führt über den Alten Trebeler Kirchweg zur Kirche in Trebel.
Begonnen hatte der Kreuzweg am 13. März in Hannover. Dort hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert vor den versammelten evangelischen und katholischen Christen erklärt: „Nach den Bildern und Nachrichten aus Japan wird deutlich, dass wir dieser doppelten Herausforderung nicht wirklich gerecht werden können.“ Die Menschen könnten die Natur und ihre Gewalt nicht beherrschen. „Seit dem Turmbau zu Babel haben wir uns mehr zugetraut, als wir tatsächlich können.“, sagte Lammert
Während des Kreuzwegs wird ein großes Kreuz mitgetragen; gefertigt wurde es aus dem Holz einer Lärche, die unweit des Atommülllagers Asse wuchs. An jeder Kreuzweg-Station wird an dem Kreuz eine Tontafel mit dem Namen des besuchten Ortes befestigt. Damit soll laut Mitteilung des Bistums Hildesheim am 10. April am Ziel des Weges, unweit des Asse-Schachtes, deutlich werden, „dass die strahlende Altlast in der Asse, das Versagen der Wissenschaftler und Politiker und die Ängste der Menschen nicht isoliert zu betrachten sind“.
Foto: Andreas Conradt (publixviewing.de) / Seit 20 Jahren fiel es keinen Sonntag aus: das Gorlebener Gebet ...