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Kriminalstatistik: "Immer noch sehr sichere Region"

In Lüchow-Dannenberg haben die Einwohner immer noch ein wesentlich geringeres Risiko, von einer Straftat betroffen zu sein wie in den umliegenden Regionen. Das zeigt die Kriminalstatistik für 2018, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Das Resümee der Kriminalstatistik für 2018 konnte Ulrich Constabel, kommissarischer Leiter des Polizeikommissariats Lüchow, bei deren Vorstellung recht zufrieden in zwei Sätzen verkünden: "Wir leben nach wie vor in einem sehr sicheren Landstrich. Man ist hier relativ wenig von Straftaten betroffen."

Und auch die Aufklärungsquote konnte die Polizei hierzulande noch einmal steigern - von 64,81 % im Jahre 2017 auf 67,49 % im Jahre 2018. Zum Vergleich: in der gesamten Polizeidirektion (Landkreise Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg) betrug die Aufklärungsrate 2018 lediglich 62,32 %. Dass wir die Aufklärungsquote noch einmal verbessern konnten, ist schon eine tolle Sache," lobte Constabel die Arbeit der Mitarbeiter in Lüchow.

2350mal wurde vergangenes Jahr Böses getan (2017: 2225), aber mit 2080 Straftaten auf 48 000 Einwohner liegt Lüchow-Dannenberg immer noch wesentlich niedriger als die Nachbarlandkreise. Im Landkreis Lüneburg betrug diese Quote im vergangenen Jahr zum Beispiel 2950 Fälle (umgerechnet auf 48 000 Einwohner).

Die Rankingliste der Straftaten: Diebstahl, Körperverletzung und Sachbeschädigung

Am häufigsten wurde geklaut (663 Fälle), sich gehauen (417) und Dinge beschädigt (357). Einbrüche haben sich von 52 (2017) um stolze 25 % auf 39 verringert. Allerdings wurde doppelt so oft versucht, einzubrechen als 2017. Dass die Einbrecher immer weniger erfolgreich seien, führt er darauf zurück, dass die Eigentümer sich besser schützen, so dass die Täter länger brauchen, um ins Haus zu gelangen. Außerdem sei oft die Durchsicht erleichtert geworden, so dass Nachbarn besser sehen können, was auf dem Nachbargrundstück geschieht. "Da haben unsere Sicherheitshinweise offenbar gezogen," ist Constabel überzeugt.  

Fast verdoppelt (von 7 auf 12) haben sich allerdings Autodiebstähle - vor allem von hochwertigen Fahrzeugen. Auch das Ausnutzen von Sicherheitslücken bei den schlüssellosen Startsystemen habe sich hierzulande verstärkt. Ein Wagen konnte an der polnischen Grenze entdeckt und der Täter gefasst werden.

Leicht gestiegen sind auch die Sexualdelikte - von 42 auf 46. Diese Erhöhung ist hauptsächlich  im Deliktsbereich "Besitz und Verbreitung von kinderpornografischen Schriften" angefallen. Diese Taten sind von 11 auf 14 gestiegen. Ein Kind wurde in Lüchow-Dannenberg 2018 real missbraucht.

Stark zugenommen haben die Betrugsdelikte. Sie sind um beinahe 20 % von 198 auf 236 Fälle gestiegen. Dabei spielt vor allem die Onlinekriminalität und Betrugsversuche per Telefon eine Rolle.

Von Haschisch bis Crystal Meth - "hier ist alles zu haben"

Straftaten, die mit Rauschgift zu tun haben sich zwar leicht verringert, aber: "in der Region ist inzwischen alles zu haben," so Constabel. "Auch Crystal Meth ist hier angekommen. Da Besitz und Handel sehr im Verborgenen, oft über nicht wahrnehmbare Kommunikationskanäle, organisert werden, ist die Aufklärung sehr kompliziert." Zwei Beamte sind ausschließlich für diese Fälle zuständig.

Schlimme Verbrechen wie Mord und Totschlag finden hierzulande nur selten statt. Im vergangenen Jahr waren es drei Fälle, bei denen Menschen zwar nicht zu Tode kamen, aber schwer verletzt wurden. In Amt Neuhaus ist ein Täter mit einem mit Nägel gespickten Baseballschläger auf seinen Kontrahenten losgegangen. In Wustrow hat ein Mann sein Auto als Tatwerkzeug benutzt und ist auf einen Menschen zugefahren, der dann beiseite sprang. Bei dem Versuch, das Opfer zu verfolgen, verlor der Täter aber die Kontrolle über das Fahrzeug und landete im Straßengraben. Beide Fälle werden als versuchter Totschlag verfolgt. 

Ein drittes Verbrechen fand auch 2018 statt, ist aber bei der Polizei noch nicht abgeschlossen, weshalb diese Tat erst in der Statistik 2019 auftauchen wird: Nachdem ein Mann aus Eifersucht seinen Nebenbuhler versucht hatte zu erwürgen, zündete er auch noch dessen Haus an. Das Opfer überlebte die Attacken. Der Täter wurde gefasst.

Nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass lediglich rund 2 % der Straftaten im vergangenen Jahr von Geflüchteten begangen wurden - wobei es allerdings keine Vergleichszahlen gibt, in welchen Anteilen deutschstämmige Täter - z. B. einer bestimmten Altersgruppe - an Straftaten beteiligt waren.

In den beiden großen "Cold Case"-Fällen gibt es weiterhin wenig Neues. Die Sonderkommission "Katrin Konert" erhielt zwar nach der Öffentlichkeitsoffensive zahlreiche neue Hinweise, teilte Constabel mit, aber durchschlagende Informationen waren bisher nicht dabei. In den nächsten Tagen wird sich noch einmal mit konkreten Fragen an die Öffentlichkeit wenden.

Im Fall Ina Kuschel, einer seit über drei Jahren verschwundenen Frau aus Gorleben, gibt es keinerlei neue Erkenntnisse.

Grafik | pixabay.com : Diebstahl gehörten auch im Jahre 2018 in Lüchow-Dannenberg zu den häufigsten Straftaten






2019-03-06 ; von Angelika Blank (text),
in 29439 Lüchow, Deutschland

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