Am Sonntag eröffnet die "gesellschaft für sonst was und über see" ihre neue Ausstellung "Überfahrt und Rückkehr. Nach der Ausstellung "Die große Überfahrt" im letzten Jahr auf dem Museumsschiff Cap San Diego präsentieren die sechs Künstlerinnen nun den zweiten Teil ihres Kunstprojektes.
Die Künstlerinnen-Gruppe KX07 ist schon seit vergangenem Jahr als "gesellschaft für sonst was und über see" im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs. In Anlehnung an frühere Expeditions-Gesellschaften, die sich zusammenfanden, um gemeinsame Routen und Ziele in unbekannte Welten zu entwickeln und durchzuführen, formierte sich die Künstlerinnen-Gruppe für dieses Projekt zu dieser künstlerisch-philosophischen Gesellschaft, sozusagen als Dachverband für die Reisen der einzelnen Teilnehmerinnen: Astrid Clasen, Uta Helene Götz, Babett Schwaderer, Irmhild Schwarz, Hanínga Thiel und Anna Wiesinger.
„ Die Große Überfahrt“ als erste Ausstellung hatte 2014 auf dem Museumsschiff Cap San Diego in Hamburg stattgefunden. Sie zeigte die Vorbereitungen zur Reise, visualisiert wurden auch gedankliche Verbindungen. Während der Planungen entstandene Assoziationen, die alle Teilnehmende verbindet und das gemeinsame Dach verdeutlichen, wurden optisch dargestellt.
Die zweite Ausstellung „Über Fahrt und Rückkehr“ wird nun am Sonntag in der Kunsthalle Raum2 in Neu Tramm der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie bringt dem Betrachter all das nahe, was in der Zwischenzeit passiert ist. Frau war unterwegs zu den unterschiedlichsten Orten, hat Aufzeichnungen und Logbücher angefertigt, Überraschungen erlebt, vielleicht in gewaltigen Nebelformationen die Farben vermisst. Im Regenwald wurden neue Arten von Pflanzen oder andere Wesen klassifiziert und auf der Reise in die eigene Familiengeschichte fragile Bruchstücke entdeckt, die nun in hauchdünnen Behältnissen ruhen. Im Salzsee wurden glitzernde Kristalle zusammen gekratzt und Ausflüge zu seltsam anmutenden menschlichen Gesellschaften gemacht. Auch möglicherweise noch unbekannte Auswirkungen des Klimawandels wurden hautnah erfahren.
Der Betrachter betritt skurrile Schauplätze und erfundene Welten, die eine Vielzahl möglicher Erzählstränge hervorrufen. Von einzelnen Expeditionsreisen mitgebrachte Artefakte wandeln sich zur zeitgenössischen Kunst. Eigenständige Kunstwerke, in der Ausstellung auf vielfältige Weise in Beziehung gesetzt, lassen den Betrachter selbst auf fantastische Reisen gehen.
Wann? Vernissage am Sonntag, dem 9. August, 11 Uhr mit dem Musiker Sven Götz
Wo? Kunsthalle Neu Tramm
Die Ausstellung ist dann bis zum 13. September 2015 jeweils Freitags bis Sonntags zu besichtigen. Führung durch die Ausstellung am 30.8. um 11 Uhr. Finissage mit Performance "Der Hocker" von Brita Kärner und Cellistin Lucja Wojdak am 13.9. um 15 Uhr.