Die Landgraben-Dumme-Niederung bei Bergen zählt zu den artenreichsten Schutzgebieten der Region. Um sie noch besser zu schützen, haben Naturschutz und Landwirtschaft jetzt einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Eine auf mehrere Jahre angelegte enge Zusammenarbeit haben kürzlich der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Bauernverband Nordostniedersachsen (BVNON) vereinbart. Sichtbarer Ausdruck dieses Kooperationsprojektes „KLuGe Dumme“ (Kooperative Landschaftspflege und kooperatives Gebietsmanagement in der Landgraben-Dummeniederung) ist Diplom-Biologe Stefan Beilke, der seit 1. Februar im Projektbüro in der früheren Regenbogenschule in Bergen arbeitet. Er steht dort als Ansprechpartner für alle Fragen des Arten- und Biotopschutzes bei der Landbewirtschaftung zur Verfügung. Die Landgraben-Dumme-Niederung an der Südgrenze des Wendlandes zu Sachsen-Anhalt zählt zu den bedeutendsten Schutzgebietssystemen Niedersachsens und ist durch ein Mosaik aus teilweise extensiv genutztem Grünland, Riedern und Brachen, Feuchtwäldern und sonstigen Feuchtlebensräumen geprägt“ unterstreicht Beilkes Vorgesetzter Danny Wolff vom NLWKN in Lüneburg.
Das bis Ende 2021 angelegte Kooperationsvorhaben soll unter besonderer Berücksichtigung der Belange und Interessen der Landnutzer die Pflege und Entwicklung dieses Landschaftsraumes noch besser gewährleisten. „Die Landnutzer sind sich der Bedeutung dieser Kulturlandschaft für den Arten- und Biotopschutz bewusst und sind bereit, ihren Beitrag zu deren Erhaltung und Entwicklung zu leisten“, betonte Wolf Winkelmann, Geschäftsführer des BVNON. Zum Beispiel: Gefährdete Kräuter wieder fördern
Zur Abstimmung der jährlichen Arbeitsschwerpunkte ist ein Arbeitskreis aus Vertretern des Naturschutzes und der Landwirtschaft vorgesehen, der vor allem aus ortskundigen Praktikern besteht. Für dieses Frühjahr wurden die Ziele bereits abgesteckt: So soll für ausgewählte, teilweise schon seit mehr als 10 oder 20 Jahren nicht mehr gedüngte Grünlandflächen im Eigentum des Landes, des Landkreises oder des BUND der Nährstoffgehalt des Bodens untersucht und bei einem entsprechenden Bedarf die Nachdüngung mit wichtigen Pflanzennährstoffen zugelassen werden.
Dadurch sollen vor allem gefährdete Kräuter wieder gefördert werden. Sofern die aktuelle Besiedlung des Grünlandes z.B. mit Wiesenbrütern dies zulässt, sollen Bewirtschaftungsregelungen für Naturschutzflächen in enger Abstimmung zukünftig flexibler gehandhabt werden. Für private Acker- und Grünlandflächen wird eine Beratung der Landwirte für die Teilnahme an Agrarumweltmaßnahmen angeboten. Neben dem NLWKN und dem BVNON arbeiten auch der Landkreis Lüchow-Dannenberg und der BUND im Projekt „KLuGe Dumme“ mit und bringen ihre Naturschutzflächen in die Kooperation ein. Der BUND setzt seine inhaltlichen Schwerpunkte dabei auf die naturnahe Gestaltung von Fließ- und Kleingewässern sowie Quellbereichen. In der früheren Regenbogenschule betreibt er eine ebenfalls vom Land geförderte ökologische Station. Ansprechpartner
Die Vor-Ort-Betreuung in der Landgraben-Dumme-Niederung wird von folgenden Personen gewährleistet: Für das „KLuGe Dumme“-Projektbüro des NLWKN (Flächenmanagement und Vertragsnaturschutz):
Diplom-Biologe Stefan Beilke, Tel.: 0151/26823469, E-Mail: Buero.Bergen@nlwkn-lg.niedersachsen.de Für die Ökologische Station des BUND (Gewässerschutz und –entwicklung sowie Artenschutz)
Diplom-Biologin Petra Bernardy, und Dipl.-Ing. Landespflege Eckart Krüger, Tel.: 05845/9881585, E-Mail: station@bund-ldn.d Foto / NLWKN): (von links): Stefan Beilke (NLWKN), Eckart Krüger und Petra Bernardy (beide Ökologische Station des BUND)