Am Freitag besuchten mehrere Landtags- und Kreistagsabgeordnete das ehemalige Kasernengelände in Neu Tramm, welches seit Monaten als Standort für die Installation einer weiteren Erstaufnahmeeinrichtung im Gespräch ist.
Noch immer gibt es keine endgültige Entscheidung darüber, ob in Neu Tramm tatsächlich demnächst rund 500 Asylsuchende zur Erstaufnahme eintreffen werden. Doch schon jetzt besuchten am Freitag die beiden Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Miriam
Staudte (Grüne) zusammen mit Samtgemeindebürgermeister Jürgen
Meyer, dem erstem Kreisrat Claudius Teske sowie der Kreistagsabgeordneten und Dannenberger Bürgermeisterin Elke Mundhenk die Liegenschaften in Neu
Tramm.
"Auch wenn
in Lüchow gerade eine Notunterkunft für Flüchtlinge in der
Polizeikaserne realisiert wird, gehen die Überlegungen für Neu
Tramm weiter," so die Staudte und Schröder-Ehlers. Beide Politikerinnen zeigten sich
erstaunt von der Weitläufigkeit der Gesamtliegenschaft. "Durch die
Anordnung der Gebäude im Rundling hat das Areal keinen typischen
Kasernencharakter. Als Erstaufnahmeeinrichtung erscheint
es geeignet," so Staudte. Ihre Kollegin ergänzt: "Hier können nach
wenigen Umbauten Flüchtlinge einziehen. Die Infrastruktur ist da."
Zusätzlich zu den festen Wohngebäuden sollen im Falle der Nutzung als
Erstaufnahmeeinrichtung Wohncontainer errichtet werden. Verwaltungsgebäude
für die Mitarbeiterbüros des BAMF (Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge) sind ebenso vorhanden wie Turnhalle und Fußballplatz. "Es
wäre sehr wichtig, wenn die Turnhalle auch als solche genutzt werden
könnte und nicht zum Schlafsaal umfunktioniert wird,"
appelliert Elke Mundhenk. Auch wünscht sich die Bürgermeisterin direkte
Informationen durch das Innenministerium für Bürgerinnen und Bürger,
damit in der Region die Bereitschaft zur Hilfe nicht verloren geht.
Die
beiden Abgeordneten versprachen, das Thema Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit in Hannover anzusprechen. Alle Anwesenden waren sich einig,
dass wegen der dezentralen Lage unbedingt ein Shuttle-Service nach
Dannenberg eingerichtet werden muss.
Unterdessen hat der im Ministerium für Inneres und Sport eingerichtete Koordinierungsstab zur Flüchtlingsaufnahme innerhalb der letzten Woche zur Entlastung der Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes bis heute rund 2.000 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge geschaffen. Aktuell werden vom Team des Koordinierungsstabes knapp 20 weitere Liegenschaften geprüft.
Ziel des Koordinierungsstabes ist es, rechtzeitig vor dem Einbruch herbstlicher Witterungsverhältnisse für alle Flüchtlinge winterfeste Unterbringungen zur Verfügung stellen zu können. Allein in Otterndorf sind am Freitag 500 Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeeinrichtungen Bramsche und Friedland eingetroffen , die dort zunächst mit einem befestigten Zeltlager vorlieb nehmen müssen. Spätestens zur Witterungsperiode werden die Zelte durch mobile, aber feste Bauten ersetzt werden, so das Innenministerium in einer Mitteilung. Zusammen mit den Plätzen in den Liegenschaften der Polizei (Polizeiakademie Hannoversch Münden, Lüchow und Zentrale Polizeidirektion) schafft das Land somit kurzfristig fast 2.000 Plätze in Notunterkünften, um damit die Lage in den Standorten der Erstaufnahme zu entlasten.Foto: Gemeinsam mit Elbtalaues Samtgemeindebürgermeister Jürgen Meyer (li.) und Lüchow-Dannenbergs erstem Kreisrats Claudius Teske (re.) sowie Dannenbergs Bürgermeisterin Elke Mundhenk ( ... ) besichtigten die Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Andrea Schröder-Ehlers die ehemalige Kaserne in Neu Tramm.