Zero - Leserbriefe

Jede Menge Leserbeiträge ähhh  Leserinnenbeiträge.

Betr.: „Nur ein Muttersöhnchen kann ein Macho werden“, Vorwort von Karl-Heinz Farni, zero 173.

Liebe zero-Leser*innen! Sehr geehrte zero-Redaktion! Geschlecht ist unglaublich vielfältig. Geschlechter gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Was ist denn „männlich“? Was ist „weiblich“? Wer bestimmt das? Welche legen das fest? Wo wird das überall beeinflusst? Was für Interessen stehen hinter dieser Einteilung? Wie kann ein Karl-Heinz an eine wahre Männlichkeit glauben? Wie kann das zero ein derart dummes, engstirniges, plakatives Vorwort veröffentlichen und ein kleinkariertes Schubladendenken in einer Auflage von 5.500 Stück verbreiten?

Viele Grüße von

Gwendolyn Jobst, Großwitzeetze
Andrea Demmel, Schwiepke
Hanne Müller, Meuchefitz
Nandin Bärdges, Karmitz
Anne Heißter, Tüschau
Konny Wermich, Meuchefitz
Christine Marbs, Karmitz

Maike Stöckmann, Gistenbeck
Herrmann Eberle, Luckau

Henk de Guis, Schwiepke
Ute Wagner, Großwitzeetze

Dosa Krutisch, Karmitz
Uta Müller, Bösen
Assunta Bärdges, Karmitz

 

Mit folgenden drei Ergänzungen:

Richtig unmöglich finde ich die Umschreibung, dass Frauen selber schuld an den Männern sind, weil sie sie „produzieren“! Frauen alleinverantwortlich für gesellschaftliche Verhältnisse, Rollenzuschreibungen, Sozialisation? Wieso können nur Männer Jungen zu „richtigen Männern“ erziehen, was sind richtige Männer? Wer will die?

Andrea Demmel, Schwiepke

Karl-Heinz, ich wünsche dir eine richtig gute therapeutische Hilfe, um Deine Identitätsprobleme zu bearbeiten, und eine fundierte politisch-gesellschaftliche Fortbildung. Vielleicht brauchst du auch einfach nur mal einen kräftigen Tritt gegens Schienenbein von meiner feministischen Kampfsportgruppe, damit es klickt.

Uta Müller, Bösen


Der sollte endlich mal seine Klappe halten!

Assunta Bärdges, Karmitz

 

„Nicht schweigen!“

Sei es Frage oder Rätsel: Beides schreit nach Antwort oder Lösung – wo läßt Japan seinen Atom-Müll? Wo hat es ihn bisher gelassen? Auf hunderttausend Jahre Atom-Müll in einem Erdbebengebiet zu versenken, welch eine Verantwortungslosigkeit künftigen Generationen gegenüber. Oder – reine Spekulation! – ...der Pazifik ist weit und tief. Wäre das denkbar? Grauenvolle Vorstellung!

Und Deutschland? Ein Salzstock als Endlager für hunderttausend Jahre – das ist die gleiche Hirn- und Verantwortungslosigkeit künftigem Leben auf dieser Erde gegenüber. Was für Zauberlehrlinge sind da am Werk! Aber bei Goethe kommt zum Schluß der Meister. Nur hier, in unserer Realität, wird es diesen Meister niemals geben.

Karl Valentin hat einmal gesagt: „Die Zukunft war früher auch besser!“ Recht hat er gehabt. Heute stehen wir vor den Ergebnissen von überheblichkeit und Geldgier der Zauberlehrlinge. Das ist unsere Zukunft. Diese Zauberlehrlinge denken, ab mit dem Müll in den Salzstock, was man nicht sieht, gibt es nicht, und die Menschen werden es vergessen. Die Hoffnung auf das Vergessen ist ihr Ziel.

Aber es wird nichts vergessen. Das darf nicht sein. Sagen wir es deutlich, Atom-Müll in einen Salzstock zu verlagern, wäre kein Spiel, es wäre ein Verbrechen von Menschen, die sich der Vernunft gegenüber taubstellen. Schweigen wäre Zustimmung.

Dietrich Seebohm, Hamburg




2011-07-21 ; von ZERO (autor),

 

Kommentare

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