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"Elephant's Foot" ist Local Heroes-Sieger 2017

Mit einer Mischung aus 70s Hardrock, Blues und Funk überzeugten "Elephant's Foot" beim Local Heroes-Bundesfinale nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum. Sie wurden "Local Heroes"-Sieger 2017.

In einem schillernd bunten Wettbewerb zeigten die „local heroes“ aus ganz Deutschland, dass sie mehr können, als musikalischen Einheitsbrei. Am Ende einer langen Nacht stand fest: Deutschlands Newcomer haben immenses Potential – und den Biss, es bis ganz nach oben zu schaffen. „Elephant's Foot“ sind Gewinner des Bundesfinales in Salzwedel.

Wer in jüngster Zeit das ein oder andere Mal die Fernbedienung zur Hand nahm, dem fiel schnell auf: In der TV-Sendung „The Voice of Germany“ tummeln sich gleich eine ganze Reihe bekannter Gesichter aus der „local heroes“-Familie. So konnten die Fans zuletzt nicht nur mit „Bundesfinaljuror, Freund und liebevollem Musiker mit Message“, Mark Schlumberger alias Mellow Mark mitfiebern, auch Chiara Tahnee Lütje, die bei „local heroes“ als beste Sängerin des Jahres 2016 ausgezeichnet wurde, überzeugte die Fernseh-Jury. Stimmgewaltig ging es außerdem mit „Wendy I'm Home“-Sängerin Mary-Anne zur Sache, die mit ihrer Band im aktuellen Bundesfinale für Rheinland-Pfalz angetreten war.

Den Jury-Titel „Beste Newcomer-Band 2017“ räumten am Ende „Elephant's Foot” aus Sachsen-Anhalt ab. Mit ihrer Mischung aus 70s Hardrock, Blues und Funk gewann das Trio nicht nur den Jurypreis, sondern auch den 2. Platz im Publikumsvotum. Darüber hinaus wurde Drummer Fabian Witter als bester Instrumentalist ausgezeichnet. Insgesamt räumten sie also in vier Kategorien ab. Das Publikum konnten "Fréros" aus Niedersachsen am meisten von sich überzeugen.

Auf dem Weg zu diesem Erfolg setzten sich die Sieger-Bands im Laufe des vergangenen Jahres gegen sage und schreibe 1.400 Talente aus ganz Deutschland durch. 13 Bundesländer hatten zu teils mehrstufigen Wettbewerben geladen. Gut zwölf Monate wurde mitgefiebert. Kein Wunder also, dass ProSieben-Moderator Maurice Gajda alle Mühe hatte, mit Ruhe und Bedacht auch noch die letzten Sieger am Abend des Bundesfinales zu verkünden. Zu laut waren die Jubelrufe der rund 800 anwesenden Gäste, die ihm und dem „local heroes“-Team um etwa zwei Uhr morgens entgegenschlugen.

„Elephant's Foot”, die großen Gewinner der Nacht, strahlten denn auch bis über beide Ohren. Sie durften sich über fünf Tage Arbeit im Tonstudio von Music2Records und weitere fünf Tage Mixdown freuen. Roland fördert außerdem ein Wochenende im Artist Center Berlin für die Erstplatzierten. Obendrauf gibt es für sie den Förderpreis des Ministeriums für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt für eine Promotionleistung, die Vorstellung in der Sendung „Soundscout“ des Radiosenders Deutschlandfunk Kultur sowie einen First Class Deal mit umfassender Releaseplanung und Storepromotion von recordJet. IMG Stageline legte zudem einen Einkaufsgutschein für Equipment im Wert von 500 Euro dazu. Für den Zweitstimmensieger gab es außerdem eine Gitarre, zur Verfügung gestellt von ML-Factory, einem Gitarrenbauer aus der Region.

"Etwas Besseres gibt's doch gar nicht"

So richtig realisiert haben die Gewinner des Abends, "Elephant's Foot", ihren Erfolg in der Nacht  noch nicht. „Wir haben es nicht so richtig auf dem Schirm, was hier gerade abgelaufen ist“, so die Band unisono. Schon der Sieg beim Landesfinale Sachsen-Anhalt habe sie völlig überrascht. Auch hier seien sie mit völlig anderen Favoriten angereist.

Ihr Schlagzeuger Fabian Witter, bester Instrumentalist des Bundesfinales, strahlte ebenfalls bis über beide Ohren. „Ich spiele schon Schlagzeug seit ich drei Jahre alt bin. Ich habe früher wirklich Kochtöpfe aus den Schränken gezogen und mit Kochlöffeln auf ihnen gespielt.“ Dazu kam später jahrelanger Schlagzeug-Unterricht. „Seitdem ist es wie eine Sucht. Und die hört auch nicht mehr auf.“ Freuen darf er sich über einen 500 Euro Gutschein aus dem Musikhaus Thomann.

Die Publikumssieger „Fréros“ aus Niedersachsen waren kurz nach ihrer Prämierung noch sichtlich platt. Der Preis sei für sie schon etwas Besonderes. „Das Publikum hat uns gewählt. Etwas Besseres geht doch gar nicht“, sind sie sich einig. „Die Leute sind schließlich da, um Musik zu hören.“ Ihren Preis, einen Einkaufsgutschein im Wert von 800 Euro für Equipment von IMG Stageline, können sie sehr gut gebrauchen, um neues Equipment anzuschaffen. RecordJet stiftet ihnen zudem ein Album- sowie ein Single-Release. Insgesamt sei das Bundesfinale schon „sehr stressig“ gewesen. Enge Taktung und sehr viele Eindrücke seien da auf sie zugekommen. „Es war cool, dass man mit den anderen Bands so viel Spaß haben und Kontakte knüpfen konnte.“ Nach der Party wollen sie ihre Fans alsbald mit neuer Musik versorgen.

Auch Luca Göpper, bester Sänger des Abends, war sichtlich gerührt über die Auszeichnung. „Es ist auf jeden Fall eine Bestätigung als Sänger. Ich glaube, als Sänger hat man viele Unsicherheiten und versucht an sich selbst zu arbeiten.“ In der Vergangenheit habe er durchaus schon Gesangsunterricht genommen. Mittlerweile arbeite er jedoch eigenständig an seiner Stimme, die ihm in die Wiege gelegt worden war, und versuche langfristig mit ihr umzugehen. Mit seiner Band „Luke Noa & the Basement Beats“ hatte er ein ereignisreiches und zugleich anstrengendes Bundesfinale. Die sieben Stunden Fahrt ohne Fanbase haben sich gelohnt. „Es hat gerockt. Es waren echt coole Bands und man lernt viele Leute kennen.“

Die Jury hatte die Qual der Wahl

Zehn Expert*innen umfasste die diesjährige „local heroes“-Jury. Mit dabei waren unter anderem die Musikerin Angela Peltner, Trägerin des Panikpreises von Udo Lindenberg, die schon mit Größen wie Nena, Pur oder auch Glasperlenspiel auf der Bühne stand. Unterstützt wurde die Fachjury daneben vom Musikjournalisten Ole Löding. Er schrieb zuletzt das Buch „Sound of the Cities“, berichtet aber auch für Medien wie die FAZ, Deutschlandradio Kultur oder die Vinyl Stories. Mit von der Partie war sein Kollege Markus Biedermann, Redaktionsleiter von BackstagePRO, einem nicht nur unter Musiker*innen sehr geschätzten Portal. Zur Seite stehen Julia Wartmann abermals Jorin Zschiesche, Captain von recordJet (u.a. Milky Chance, Alice Merton) und der Filter Music Group. Auch Niko Tsagarakis, Inhaber von Monster Artists (u.a. Emil Bulls, Annisokay) nahm die Newcomer in diesem Jahr erneut genau unter die Lupe. Begleitet wurde er von Christoph Wieczorek, seines Zeichens nicht nur Annisokay-Bandmitglied, sondern auch Musikproduzent.

In „ihrer Haut“ mochte wohl keiner stecken. Denn die Aufgabe der Jury gestaltete sich 2017 nicht minder schwer als in den Vorjahren. Immerhin hatten die teils schon erfahrenen „local heroes“-Begleiter einen Genre- und Typenmix ohnegleichen zu beurteilen. Punk, Funk, Rock, Pop, Indie, Dub, Reggae, Drum´n´Bass, Ska, Hip Hop und viele andere „Spielarten“ standen auf dem Programm und präsentierten sich in teils neuen, teils besonders humorvollen Kombinationen, die einfach Spaß machten.

„Es ist so viel Potential da!“

Insgesamt habe es 2017 „sehr viele extrem gute Musiker“ gegeben, so  Jorin Zschiesche, Jurymitglied und Captain von recordJet . Hervor stach für ihn etwa der Drummer aus Sachsen-Anhalt, Fabian Witter von „Elephant's Foot“. Eine Band, die der Juror insgesamt „extrem interessant“ fand. Das beste Bühnenoutfit wiederum hatte seiner Ansicht nach die Berliner Formation „The Suns of Shine“. „Sie haben eine unfassbar tolle, positive Stimmung verbreitet. Das hat einfach Spaß gemacht.“ Ebenso wie „Do I Smell Cupakes“, deren Sänger Can Monarc bei ihm so manche Erinnerung an „Prince“ geweckt habe. „Er hat einfach eine schöne, wunderbare Ausstrahlung.“ Bei vielen sei er gespannt, wo die Reise hingehe. „Es ist so viel Potential da!“

„Local heroes ist immer wieder spannend, weil man insbesondere einen Unterschied zwischen den Bundesländern hört“, so Jorin Zschiesche, Jurymitglied. „Was am Ende dabei herauskommt und tatsächlich im Bundesfinale steht, ist extrem spannend.“ Auch die Entwicklung der vergangenen Jahre sei nicht zu verachten. Im aktuellen Jahrgang fände sich etwa keine Metalband. Jorin Zschiesche und seine Kollegen erlebten das aber auch schon völlig anders. „Die Musik entwickelt sich weiter. Es werden andere Sachen attraktiver, die dann in den Vordergrund rücken.“ Hier in Salzwedel gebe es keinen „Pop-Einheitsbrei“.

„Musik zu hören ist einfach das Schönste.“

Für Angela Peltner, ebenfalls erfahrenes Jury-Mitglied, stach in diesem Jahr besonders ein Umstand heraus. „Es standen sehr wenige Frauen auf der Bühne. Nämlich nur eine.“ Im Wettbewerb könnten das durchaus noch ein paar mehr sein. „Traut euch!“ Immerhin ist Angela Peltner, die vor vielen Jahren selbst an dieser Stelle gewann, das beste Beispiel. „Mir persönlich hat dieses Netzwerk sehr viel gebracht.“ „local heroes“ stünde für sie für „schwitzende Männerleiber“, sagt sie- nicht ohne zu schmunzeln - auch im Hinblick auf die in der Vergangenheit vermehrte Teilnahme von Metalbands. Dieses Jahr freue sie sich jedenfalls sehr über die vielen unterschiedlichen Musikrichtungen.

„Lebt für die Musik!“

Die ausgelassene Party beim Bundesfinale feierten „Ohrbooten“ gerne mit und krönten den Wettbewerb als Headliner des Abends. Einen guten Rat hatte Mathias Jechlitschka dann aber doch noch für alle „local heroes“-Teilnehmer parat: Manchmal, zum Beispiel im Fall einer Album-Veröffentlichung, sollte mit der eigenen Musik vorsichtig umgegangen werden. Sonst aber gilt: „Bevor du irgendwelche Partner oder Veröffentlichungen hast, streu' deine Musik! Bring‘ sie unter die Leute. Gehe offen damit um und spiele so viel wie es nur geht. Lebt für die Musik!“

Foto | Sascha Schroeder: "Beste Newcomerband", "Bester Instrumentalist", "Zweitstimmensieger", "2. Platz Publikumspreis" - Elephant's Foot räumten beim Local Heroes-Bundesfinale so richtig ab.




2017-11-12 ; von asb (text),
in 29410 Salzwedel, Deutschland

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