Karl Kühn, Leiter der Revierförsterei Zienitz im Forstamt Göhrde steht vor einer vom Wind gefällten mächtigen Eiche und sinniert: „Es ist beeindruckend zu sehen welche Kräfte der Herbststurm Xavier entwickelt hat, dass so ein stattlicher Baum dem Wind zum Opfer fällt.“ Die Eiche gilt als Inbegriff der Stabilität und hat im Verlauf ihres Lebens sicherlich schon viele, auch stärkere, Stürme erlebt. „Nun haben wir den wertvollen Eichenstamm in drei qualitativ unterschiedliche Teilstücke zerlegt, um sie zu verkaufen,“ erläutert Kühn. Das gesamte Kronenholz verbleibt als Totholz im Wald und dient dort vielen Tieren, Pilzen und Flechten als Lebensraum.
Das
weniger wertvolle Stammstück wird direkt als Bauholz verkauft. Die
beiden besseren Stämme werden zur Versteigerung auf den
Wertholzlagerplatz „Oechtringen“ im
Forstamt Oerrel gebracht. Sie sollen dort meistbietend im Zuge einer
Submission der Niedersächsischen Landesforsten
verkauft werden. Bei einer Submission werden vom Kunden schriftliche
Angebote abgegeben, die zu einem Stichtag eröffnet werden. Der
Meistbietende
erhält dann den Zuschlag.
Nutzung der Alt-Eichen soll verstärkt werden
Andreas Möhring, im Forstamt Göhrde zuständig für den Holzverkauf, erklärt: „Diese beiden Stammstücke sind furnierhaltig. Furniere sind sehr dünne Holzblätter, die als edle Oberflächen im Möbelbau dienen. Die „milde-feinringige Göhrde-Eiche“ gilt in Fachkreisen als Markenzeichen. Sie hat einen feinen Jahrringaufbau, das bedeutet sie ist langsam gewachsen, dadurch relativ weich, gut zu verarbeiten und besonders begehrt. In den vergangenen Jahren haben wir kaum alte Wertholz-Eichen genutzt. Dadurch geriet auch unser Markenzeichen langsam in Vergessenheit. Zukünftig wollen wir wieder eine Nutzung der Alt-Eichen angehen – natürlich ohne dabei die Bedeutung für Artenschutz und Landschaftsbild aus den Augen zu verlieren. Wir sind jetzt sehr gespannt wie die Kunden den Wert unserer Hölzer einschätzen. Die Eröffnung der schriftlichen Angebote im Rahmen der Submission findet am 07. März statt“.
„Auch wenn die Stürme dieses Mal viele Eichen geworfen haben, sind wir uns sicher, mit der Eiche eine zukunftsfähige Baumart zu haben, die auf den richtigen Standorten dem Klimawandel trotzt. Daher werden wir im Forstamt Göhrde auf ausgewählten Flächen wieder die nächste Generation Göhrde-Eiche pflanzen“, freut sich Karl Kühn.
Weitere Informationen zur Submission finden sich im Internet unter http://www.landesforsten.de/Foto | Niedersächsische Landesforsten: Forstwirt Eckhard Furchert und Forstwirtin Betti Buchholtz / Göhrde-Eichenstamm mit über 4 Kubikmeter Masse und fast 5000 Kilogramm Gewicht.