Risse und Löcher in der Fahrbahn verärgern Autofahrer auf mehreren Kreisstraßen. Welche Abschnitte erneuert werden müssten – damit befasst sich der Verkehrsausschuss des Landkreises am Donnerstag, dem 11. Februar, um 15 Uhr im Kreishaus in Lüchow. Auch über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf der B 248 wird gesprochen. Das Auto rumpelt und pumpelt, als es in Nebenstedt ankommt. Die Tour von Lüchow auf der Kreisstraße 1 durch die Lucie, Zadrau, Groß und Klein Heide verlief ruhig, auf einwandfreier Strecke, doch am Zielort rollen die Reifen plötzlich über eine arg marode Fahrbahn. Das knapp 200 Meter lange Teilstück der K 1 bis zur Landesstraße muss noch saniert werden. Andernorts bedürfen weitaus längere Abschnitte einer Renovierung von Grund auf, etwa zwischen der Bundesstraße 191 bei Quickborn und dem Damnatzer Ortsteil Kamerun oder auch zwischen Nienbergen und Thune. Auf beiden Strecken sind circa zwei Kilometer in teilweise üblem Zustand. Zwischen Sallahn und Mützingen warten sogar rund fünf Kilometer Kreisstraße auf fleißige Bauleute.
Reparieren mit Splitt nicht wirtschaftlich
Diejenigen Kreisstraßen, die aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr von den Mitarbeitern des Straßendienstes mit Bindemittel und Splitt repariert werden können, sondern – wie die genannten – eines neuen Aufbaus bedürfen, hat der Landkreis, der Fachdienst Tiefbau, in einem Zustandsbericht aufgelistet. Mit ihm wird sich der Fachausschuss befassen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können den Bericht im Bürgerinformationssystem des Landkreises downloaden.
Rund 21 Kilometer sanierungsbedürftig
Die betroffenen Kreisstraßen haben ihre inzwischen sichtbar angegriffene Deckschicht zumeist in den Jahren 1957 bis 1970 erhalten. In dieser Zeit ist das Straßenmaterial so sehr gealtert und spröde geworden, dass es durch Temperaturunterschiede Risse bekommen hat. Auch wurden mehrere Strecken damals nicht für die Lasten des heutigen Verkehrs konzipiert, so dass der Straßenbelag „schollenartig zerbricht“, wie es im Zustandsbericht heißt.
Bös gelitten haben auch Betonfahrbahnen bei und in Proitze. Wer die derzeit erneuerungsbedürftigen Teilstrecken addiert, kommt auf rund 21 Kilometer. Die Kosten für die Sanierung schwanken zwischen 138 und 178 Euro pro Meter Straße; die unterschiedliche Beträge – berechnet auf der Grundlage aktueller Preise - ergeben sich durch die jeweilige Art des Neuaufbaus und die Straßenbreite. Bei einem Mittelwert von rund 158 Euro pro Meter würde die Gesamtsanierung schätzungsweise 3,3 Millionen Euro kosten. Und der Fachdienst Tiefbau weiß: In den nächsten fünf bis zehn Jahren kommen aufgrund der Straßen-Alterung weitere sanierungsbedürftige Kilometer hinzu.
GLW: Schutzmaßnahmen gegen Lkw-Transitverkehr
Den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach Schritten zur Verkehrsberuhigung auf der B 248 unterstützt die GLW mit einem Antrag, der am Donnerstag ebenfalls Gegenstand der Ausschusssitzung sein wird. „Schnell greifende Schutzmaßnahmen gegen Lkw-Transitverkehr zwischen Streetzer Kreisel und Lüchow“ fordert die Kreistagsfraktion der Grünen Liste Wendland. Die erhebliche Zunahme von Lastwagen auf der Bundesstraße erfordere umgehend Schutzmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung. Das Verkehrsgutachten, das zurzeit beraten werde, führe neue Ortsumgehungen auf. Nicht mit einbezogen seien Jameln und Platenlaase.
„Dies ist nicht sachgerecht“, betont die GLW und gibt zu bedenken, dass konkrete Verbesserungen, wie sie das Gutachten aufführt, erst in etlichen Jahren umgesetzt würden. Das aber sei für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht hinnehmbar. Der Kreistag, so beantragt die Grüne Liste, solle das Aufstellen stationärer Blitzgeräte an geeigneten Standorten ebenso beschließen wie „Maßnahmen gegen Lkws, die diese Strecke zur Umgehung der Mautpflicht wählen“. Des weiteren sollten Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h „mit unterstützenden baulichen Maßnahmen“ angeordnet werden, zumindest an der Grundschule Prisser, am Kulturverein Platenlaase und am Waldorfkindergarten in Grabow. Die Polizei solle gebeten werden, verstärkt an der B 248 Geschwindkeitskontrollen vorzunehmen.
Fahrgastrat hofft auf finanzielle Hilfe
Auf einen Zuschuss von 1500 Euro darf der Verein „Fahrgastrat“ hoffen. Dieser Gemeinschaft, die den Landkreis in Fragen zum öffentlichen Personennahverkehr vor allem in puncto Fahrplan-Verbesserung unterstützt, ist ein Defizit von 1520 Euro entstanden. Daraufhin hat der Fahrgastrat den Landkreis um Hilfe gebeten, und in einer Beschlussvorlage für die Ausschussmitglieder ist zu lesen, dass Haushaltsmittel in der gewünschten Höhe zur Verfügung stehen.
Foto: Marode K 1 in Nebenstedt / Hagen Jung
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