Immer wieder sterben Autofahrer bei Trabuhn - regelmäßig, weil einer der Unfallbeteiligten die weit einsehbare Kreuzung ohne Anzuhalten überquert. Nun soll eine radikale Maßnahme das Problem lösen: Hecken und Bäume sollen die Sicht an der Kreuzung einschränken.
Nach dem letzten tödlichen Unfall an der Kreuzung zur Landesstraße 260 bei Trabuhn hatte die Polizei dort mehrfach Verkehrskontrollen durchgeführt. Das trübe Ergebnis: fast jeder Autofahrer, der die L 260 überqueren wollte, hielt an dem Stoppschild nicht an.
Da sich das Verhalten der Autofahrer an dieser Kreuzung trotz diverser Kontrollen seit Jahren nicht ändert, plant der Landkreis in Zusammenarbeit mit der Landestraßenverkehrsbehörde nun eine radikale Maßnahme, die als Modellprojekt umgesetzt werden soll: Die Kreisstraße 40 und Landesstraße 259 sollen im Kreuzungsbereich dicht mit Hecken und Bäumen bepflanzt werden, um die Vorsicht der Autofahrer zu steigern. Zusätzlich sollen die Straßen- und Randmarkierungen entfernt und die Straße verengt werden.
Denn Verkehrspsychologen haben herausgefunden, dass Autofahrer sich wesentlich vorsichtiger auf Straßen bewegen, die ihnen eng und unübersichtlich erscheinen. "Der Eindruck endlos einsichtiger Straßenbereiche wiegt Fahrzeuglenker in dem irrigen Glauben, die Situation voll überblicken zu können," so Verkehrspsychologe Dr. Peter Ziedle, der an der TU Dresden lehrt. "Viele übersehen dabei aber, dass Geschwindigkeiten quer heranfahrender Fahrzeuge nur sehr schwer eingeschätzt werden können."
Wie aus dem Landesministerium für Wirtschaftsministerium (LMW) zu hören ist, sind erste Vorgespräche mit dem Bundesministerium über die Einrichtung eines derartigen Modellprojektes "grundsätzlich positiv" verlaufen, wie ein Sprecher des LMW mitteilte. Mit einer Realisierung des Projektes ist allerdings erst in frühestens 10 Jahren zu rechnen.
Foto: Irische Verhältnisse könnten demnächst auch an der Trabuhner Kreuzung herrschen. Dort soll ein Modellprojekt "Sicherheit durch eng begrenzte Straßen" umgesetzt werden.