Thema: erdgas

Messungen: Hubschrauberflüge im Aufsuchungsgebiet Prezelle

Seit rund einer Woche beobachteten Anwohner "merkwürdige" Hubschrauber, die systematisch dicht über den Waldwipfeln zwischen Prezelle und Gartow hin- und herflogen. Diese "unbekannten Flugobjekte" hängen mit der Erlaubnis zur Suche nach Erdgas und Erdöl zusammen.

Inzwischen kursierten die fliegenden Messstationen in diversen Mails und Telefonaten schon als "Fracking"-Hubschrauber. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellte.


Gegenüber wnet bestätigte ein Sprecher der Geo Explorations Technologies GmbH in Mainz, dass sie in der vergangenen Woche Messflüge durchgeführt habe. "Mit den entsprechenden Messgeräten an Bord haben wir das natürliche elektromagnetische Feld im Aufsuchungsbereich passiv gemessen," so der Sprecher. Daten seien dabei lediglich empfangen worden, eine Aussendung von Strahlen habe nicht stattgefunden.

Die GET hatte im vergangenen Jahr vom Landesbergamt (LBEG) die Erlaubnis erhalten, in dem sogenannten "Aufsuchungsfeld Prezelle" zu forschen, ob es dort unterirdisch womöglich Erdgas oder Erdöl gäbe. 

Wie ein Sprecher des LBEG damals erklärte, gehört zu der Aufsuchungserlaubnis nicht die Erkundung durch Bohrungen, sondern lediglich oberirdische, nichtinvasive Untersuchungsmethoden. Ein bißchen verwundert war man beim LBEG schon, dass nun mit Hubschraubern gemessen worden soll, aber die Erlaubnis schreibt nicht vor, mit welchen Methoden die Firma ihre Aufgabe erfüllt. Das LBEG wird in die Verfahren auch nicht einbezogen.

Einbezogen wurde aber der Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Hubschrauberflüge wurden dort angemeldet, von der Abteilung Naturschutz begutachtet und mit bestimmten Einschränkungen versehen. So durften zum Beispiel einige Gebiete wegen Vogelschutz nicht überflogen. "Für die übrigen Gebiete haben wir vom Landkreis eine Unbedenklichkeitsbescheinigung bekommen," so der Sprecher der GET.

Aus dem Kreishaus war zu hören, dass die Hubschrauberflüge auf einem Kreisausschuss behandelt und entsprechende Mitteilungen an die betroffenen Gemeinden ausgesandt worden waren. Warum man dort trotz mehrfacher Nachfragen von Einwohnern nichts von den Hubschrauberflügen wusste, bleibt ein Geheimnis der Verwaltungen.

Inzwischen sind die Messflüge abgeschlossen. Erst im Herbst dürfte nach Aussagen des GET-Sprecher mit den nächsten Messflügen zu rechnen sein. 

Foto / Peter Burkhardt: Diese Hubschrauber mit Messeinrichtung sorgten in der vergangenen Woche im Bereich Prezelle - Gartow für Unruhe.
 


2014-02-17 ; von Angelika Blank (autor),
in Prezelle, Deutschland

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