Mit einer große angelegten Plakataktion wirbt der NABU für mehr Förderprogramme zum Schutz der Natur. Unter dem Motto "Fast weg..." machen ab sofort neben einem Fernsehspot wieder Großplakate an den wichtigsten deutschen Bahnhöfen sowie Infoscreens in vielen Städten auf das alarmierende Artensterben aufmerksam.
Im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt und rund 100 Tage vor der Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya (18.-29.10.) geht die NABU-Kampagne gegen das Artensterben in die zweite Runde. Das neue Plakatmotiv ist der vom Aussterben bedrohte Apollofalter. Der Schmetterling leidet unter einer intensiven Landwirtschaft, die mit engen Fruchtfolgen und Pestiziden seine letzten Lebensräume zerstört. In Deutschland steht der Apollofalter bereits seit 1936 unter Naturschutz, seit 1982 in der Europäischen Gemeinschaft. Als einziger nichttropischer Schmetterling wurde der Apollofalter in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) aufgenommen.
"Der Verlust von Lebensräumen und damit von biologischer Vielfalt ist neben dem Klimawandel aus Umweltsicht eine der größten Bedrohungen für Mensch und Natur. Gerade die intensive Landwirtschaft sowie der weitere Ausbau der Siedlungs- und Verkehrsfläche machen unserer Natur zu schaffen. Wir brauchen auf politischer Ebene einen Rettungsschirm für die biologische Vielfalt und besseren Schutz der Natur vor Ort. Das heißt mehr Förderprogramme zum Schutz der Natur sowie den Abbau schädlicher Subventionen in der Landwirtschaft", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Präsentation des neuen Motivs. Jede zweite einheimische Vogelart ist inzwischen gefährdet, über 70 Prozent der Lebensräume von Tieren und Pflanzen in Deutschland sind als gefährdet eingestuft.
Insgesamt werden über 4.700 Großplakate im gesamten Bundesgebiet zu sehen sein. Neben dem Apollofalter machen Laubfrosch und Weißstorch im Großformat auf den Verlust von Arten und Lebensräumen aufmerksam.
Die von der Agentur BUTTER. entworfene Kampagne hebt neben dem Artenschwund die besondere Stärke des NABU hervor: "Die Naturschutzmacher", die in rund 2.000 NABU-Orts- und Kreisgruppen bundesweit pro Jahr über 3,3 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden leisten. Sie erhalten Lebensräume, sorgen für lebendigere Flüsse, Feuchtwiesen und schaffen mehr Platz für Wildnis und Wildtiere.