Ein wesentlicher Aspekt für die Verschlechterung der Lebensbedingungen für Fledermäuse und den Rückgang ihrer Populationen ist u.a. der Mangel an geeigneten Winterquartieren - auch wenn sie in Lüchow-Dannenberg vergleichsweise gute Bedingungen vorfinden. Die Fledermausschützer suchen nun neue Heime für die kleinen nachtaktiven Flieger.
Fledermäuse halten als insektenfressende Säugetiere eine Winterruhe – sie fänden in der kalten Jahreszeit keine Insektennahrung und müssten ohne diese Anpassung verhungern, so Fledermausbetreuer Frank Manthey.
Geeignete Winterquartiere sind dunkle, ungestörte Räume, in denen die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt sinken, aber auch nicht stark ansteigen. Ganz wichtig ist eine hohe, konstante Luftfeuchtigkeit, um ein Austrocknen der Tiere in dieser Zeit zu verhindern.
In der freien Natur können Hohlräume in Bäumen oder Höhlen als Winterquartier dienen. Alte, hohle Bäume sind in deutschen Wäldern aber immer noch selten und zumindest im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es keine natürlichen Höhlen.
So werden ersatzweise auch Gebäude von den Fledermäusen genutzt, die diese Voraussetzungen erfüllen. Allerdings werden offene Keller, Eiskeller o.ä. aufgrund moderner Kühltechnik oder Wärmeisolierung heute immer seltener.
Aufgrund dessen wurden durch den Fledermausbeauftragten des Landkreises, Herrn Frank Manthey, u.a. verschiedene Projekte zur Neuschaffung von Winterquartieren für Fledermäuse initiiert und begleitet, auch in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen wie der Kreisjägerschaft, dem Forstamt Göhrde, der Biosphärenreservatsverwaltung Hitzacker und auch Privaten. Die Kosten hierfür wurden teils ganz von den Organisationen getragen oder durch Landesmittel und Ersatzgeld der Naturschutzbehörde übernommen.
Wer über offene Kellerräume, alte Eiskeller, Erdbunker oder Pumpenkeller verfügt, die als Fledermauswinterquartier dienen könnten, setzt sich am besten zu weiteren Absprachen mit Herrn Frank Manthey (0178/23 63 345), der Karl-Kaus-Stiftung (05848/ 9815 40) oder auch der Naturschutzbehörde (05841/120-512) in Verbindung.
Foto: Fledermäuse in ihrem Sommerquartier - einem Nestkasten