Helmut Koch begab sich auf Kaffee-Suche und wurde in Lüchow fündig. Dort gibt es seit einiger Zeit das "Mahlwerk", wo Gourmets nicht nur Kaffee-Genüsse finden. Dort gibt es Kaffee aus vielen Herren Länder. ...
Bohnenkaffee – das war früher ein Wort, das andächtig ausgesprochen wurde und Vorfreude auslöste. Denn echter Kaffee war teuer. „Kaffee“ war meist aus Gerste. Heute ist der „Türkentrank“ eigentlich etwas Alltägliches. Und doch: das Wort „Bohnenkaffee“ könnte schon bald wieder Andacht und Vorfreude hervorrufen. Denn heute ist Kaffee zwar nicht mehr aus Gerste, aber er schmeckt oft so, ist löslich und kommt aus einem viele hundert Euro teuren Automaten, für dessen Programmierung man ein Handbuch braucht – gespritzt, geschäumt, aromatisiert, mit Crema, mit Sahne, im Plastikbecher „to go“. Und alles aus „Pads“ – also nicht die Bohne. Und was früher Plörre, Blümchenkaffee oder schlicht Lorke genannt wurde, heißt heute Latte Macchiato und kostet 3,50 Euro. Und Kaffeesorten? Denkste!
Es geht auch anders. Im Lüchower „Mahlwerk“ dreht sich zwar nicht alles aber ganz viel um die braune Bohne. Hier hat man, wenn es um Sorten geht, nicht nur die Wahl zwischen Nestlé und Tschibo. Da wird nach Herkunftsländern unterschieden. Wie schmeckt Kenia-Kaffee? Und wie indischer? Wahlweise gibt es den zum Mitnehmen als Bohne oder frisch gemahlen in aromasicheren Tüten. Man kriegt natürlich auch ein Kännchen mit frisch gebrühtem Kaffee, auch als Drückkaffee mit einer witzigen Drei-Minuten-Uhr.
Es ist spannend und aufschlußreich, sich durch die verschiedenen Sorten zu trinken – aber nicht ratsam, dies alles an einem Tag zu versuchen. Wegen des Blutdrucks. Wer möchte, bekommt auch den üblichen Kaffee vom Espresso bis zum Milchkaffee. Aber er verpaßt die Genuß-Reise. Wer Zusatzaromen liebt, kann sich zu Hause einen Tropfen Backaroma Vanille oder Bittermandel (Amaretto), eine Prise Kakao oder Zimt in den Kaffee geben. Das spart das Geld, das echter Kaffee teurer ist. Tip: mit einer kleinen Scheibe Ingwerwurzel aufbrühen – eine ebenso scharfe wie gesunde Geschmacksvariante, die sogar mit Pulverkaffee funktioniert.
Im „Mahlwerk“ gibt es zum Kaffee übrigens von den Landfrauen gebackenen Kuchen – sofern man nicht das ganztägig offerierte Frühstück vorzieht. Und auch warmes Essen gibt es – und zwar sogar, was in Lüchow nicht gerade üblich ist, auch gut für Rollstuhlfahrer zu erreichen: über eine Extra-Rampe.
Das "Mahlwerk" gehört zum Hotel Katerberg auf seinen 125 Quadratmetern und der 50 Quadratmeter großen Terrasse weit mehr als nur Kaffee zu bieten: Gäste - und zwar nicht nur die Hotel-gäste - können dort den ganzen Tag lang frühstücken. Eine Bis-trokarte ergänzt das Angebot mit Suppen, Pasta, Salaten, Croques und Herzhaftem.
Wo? Komfort-Hotel Katerberg, Bergstraße Nr. 6, 29439 Lüchow
Wann? Werktags ab 6.30 Uhr und am Wochenende ab 7.30 Uhr Frühstücksbüfett, danach - bis 22 Uhr - vier Frühstücksvariationen zur Auswahl: französisch, italienisch, herzhaft und ein Fitness-Frühstück. Warme Speisen ab 11 Uhr und bis 21 Uhr.
Mehr Infos: www.hotel-katerberg.de
Durch das neue Café, das gleichzeitig als Frühstücksraum des Hotels Katerberg dient, haben dessen Inhaber vier Arbeitsplätze und zwei Ausbildungsplätze geschaffen. Und Familie Langbehn hat noch weitere Pläne: Der Bauantrag für einen Anbau sei bereits gestellt. Demnächst soll ihr Hotel um 23 Betten auf 75 Betten erweitert werden. Das wäre dann die fünfte größere Baumaßnahme seit 1992. Ermöglicht habe die neueste Investition der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der ein Viertel der Kosten abdecke, so Langbehn.
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