Der 74-jährige Nico Haddad aus Lüchow, pensionierter Feuerwehrmann und langjähriger Kneipier will es am 6. November bei der ZDF-Sendung "Wetten dass...?" zum dritten Mal versuchen, Wettkönig zu werden. Damit wäre er nicht nur der älteste Kandidat, sondern auch derjenige, der drei Mal bei der Show dabei war.
Seit sechs Monaten ist Nico Haddad im Un-Ruhestand. Viele erinnern sich noch an seine verrückten Wetten bei „Wetten, dass...?“ Zweimal ist er dort bisher aufgetreten. 1995 fuhr er in Bremerhaven mit einem Rhönrad mit zwei jungen Mädchen in drei Minuten über 1200 lose Milchflaschen, von denen keine einzige kaputt ging.
Die zweite Wette war laut Thomas Gottschalk eine der zehn besten Wetten aller Zeiten. Am 13. Dezember 1997 hieß es in Mannheim: „Wetten, dass Nico Haddad eine brennende Hütte in drei Minuten mit seinem Mund und fünf Litern Wasser löschen kann?“ Johannes B. Kerner tippte: Nein, aberam Ende hatte Haddad es geschafft. Dafür musste Kerner die Ansage für den nächsten Showteil im Handstand machen. Die viele freie Zeit als Rentner hat Haddad nun genutzt, um zu trainieren, „ist ja sonst auch zu langweilig“. Und erneut ist Nico etwas Besonderes gelungen: Am Samstag, dem 6. November tritt er zum dritten Mal (als erster Wettkandidat überhaupt) bei „Wetten, dass...?“ auf. Die Sendung kommt diesmal aus Hannover.
Über seine Wette darf er noch nichts verraten, nur soviel: „Es hat mit Feuer zu tun, und mit viel Leistung“. Das ZDF-Team war begeistert, berichtet Haddad.
Damit bricht Haddad zwei Rekorde: er ist der älteste „Wetten, dass...?“-Wettkandidat aller Zeiten, und der einzige, der es dreimal in die Sendung geschafft hat. Und er hofft natürlich, beim dritten Mal endlich Wettkönig zu werden...
Auch der Weg von Haddad ins wendländische Lüchow ist bemerkenswert: Der gebürtige Libanese trat im August 1960 als Ringer bei den Olympischen Spielen in Italien an. Dort bekam er ein spontanes Angebot aus Deutschland: In Kaufbeuren durfte er bei der Bundeswehr Ringer trainieren. Über Freunde landete er später in Uelzen bei einer Brauerei, wurde Braumeister und Mälzer.
Später gründete er die erste Diskothek in der Region, den „Dance Club“. Legendär war auch das „Remember“, welches er bis 1979 in Uelzen betrieb. Danach zog der Rastlose nach Lüchow, wo er jahrzehntelang unter anderem „Nicos Bistro“ betrieb.
Foto: Björn Vogt