Am Sonntag mittag herrschte Aufregung am "Waldring" in Alt Garge: Anwohner hatten eine schwarz-graue Schlange gesehen, die sich durch die Gärten schlängelte. Eine Streife der eiligst herbeigerufenen Polizei Scharnebeck fuhr nach Alt Garge und fing das Reptil ein. Da war es vorerst aus mit der ungestörten Suche nach Mäusen, Fröschen oder anderem Futter.
Zunächst wurde die Schlange zur Identitätsfeststellung ins Tierheim nach Lüneburg gebracht. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich um eine heimische Ringelnatter handelte, suchten die Beamten dem Tier einen schönen Kiefernwald und entließen es dort in die Freiheit.
Hintergrund:
Bis zu 120 Zentimeter lang können die für Menschen ungefährlichen Ringelnattern werden, weibliche Tiere sogar bis zu 2 Metern. Doch die meisten Nattern sind deutlich unter einem Meter lang. Auffälligstes Merkmal sind die "sogenannten" Halbmondflecken", orangegelb, gelblich oder weiß auf beiden Seiten hinter dem Kopf zu finden. Nach hinten werden sie von sichelförmigen schwarzen Flecken begrenzt.
Ringelnattern kommen in vielen Grundfarben vor - von schiefergrau bis grün- oder olivbraun. Nur selten gibt es schwarze oder teilweise schwarze Tiere. Dunkle, unregelmässige Flecken sind auf dem Rücken verteilt. Auf dem Bauch sind sie weißgrau oder gelblich und mit einem schachbrettartigen Fleckenmuster versehen.
Den Tag beginnen Ringelnattern erst einmal mit einem ausgiebigen Sonnenbad. Den Rest des Tages verbringen sie als gute Schwimmer und Taucher mit Futtersuche in der von Gewässern. Aber auch weitab von Gewässern leben Ringelnattern in feuchtem Gelände.
Ringelnattern ernähren sich vorwiegend von lebenden Fischen oder Amphibien. Weiter südlich stehen auch Mäuse und Eidechsen auf dem Speiseplan.
Sehr scheu sind die Tiere. Werden sie aufgeschreckt, so reagieren unterschiedlich: meistens flüchten sie sofort in Verstecke. Finden sie keinen Fluchtweg, so können sie auch schon mal mit Drohgebärden wie Zischeln und Aufrecken reagieren.
Eine Ringelnatter beißt Menschen nur sehr selten. Sie verfügen zwar über eine Giftdrüse, die aber nur ein schwaches, für Menschen und Haustiere ungefährliches Gift absondern kann. Kleinere Beutetiere werden allerdings von dieser "Giftspritze" gelähmt.
Den Winter verbringen Ringelnattern in einer Winterstarre unter Blättern, im Komposthaufen oder frostfreier Erde. März bis April, je nach Temperatur, verlassen sie ihr Winterversteck. Nach der Bundesarten-Schutzverordnung gelten Ringelnattern als besonders gefährdet und genießen besonderen Schutz.