Projekt: Von Hand mit Pferd

In Güstritz entsteht ein etwas anderes Gemüseanbau- und Vermarktungsmodell.

Seit letztem Frühjahr gibt es in Güstritz eine Gärtnerei namens „Paradieschen“. Sie ist Teil einer neu gegründeten Kommune. Immer montags und donnerstags öffnet sich die alte Hofdiele im Rundling, und erntefrisches, biologisch-dynamisch angebautes Gemüse wird angeboten.

Um die Gärtnerei hat sich eine VersorgerInnengemeinschaft gebildet. Die Idee, die dahintersteckt: die Mitglieder decken mit ihrem Beitrag (derzeit etwa 40 Euro pro Kopf und Monat) die Produktionskosten. An den Öffnungstagen können sie sich dann vom saisonalen Gemüseangebot nehmen, was sie möchten und soviel sie brauchen.

Dieses Vermarktungsmodell wird schon seit Jahrzehnten in den USA und Europa praktiziert und als Community Supported Agriculture (CSA) bezeichnet: von der Gemeinschaft unterstützte Landwirtschaft. Diese Idee hat sich allein in den USA auf mehr als 2 500 Höfen etabliert und wird auch in vielen europäischen Ländern wie England, Frankreich, Holland, Belgien und Deutschland praktiziert.

Der Kern ist eine verbindliche Zusammenarbeit von ErzeugerInnen und VerbraucherInnen. Verantwortung und Risiko werden gemeinsam getragen. Es entstehen persönliche Beziehungen zwischen Landwirten und Mitgliedern. Und die Mitglieder bekommen untereinander und zu ihren Lebensmitteln ein engeres Verhältnis.

Mittlerweile besteht die VersorgerInnengemeinschaft in Güstritz aus 18 Mitgliedern, die das ganze Jahr über mit Gemüse versorgt werden sollen. Mit den Jahreszeiten ändert sich das Angebot. Im Winter gibt es besonders Lagergemüse: Möhren, Rote Bete, Sellerie, Steckrübe, Pastinake, Kartoffeln, Zwiebeln, Feldsalat, Postelein und Sauerkraut, ab dem späten Frühjahr kommen dann erste Salate, Spinat und Rucola.

Im Laufe des Sommers steigt die Vielfalt: Tomaten, Gurke, Paprika, Bohnen, Wurzelgemüse, Salate, Kräuter. Ergänzt wird das Angebot im Herbst mit Kürbissen und allerlei Kohl.

Bei den Arbeiten auf dem Acker werden keine motorisierten Maschinen eingesetzt. Alle Tätigkeiten werden von Hand oder mit Zugkraft von Arbeitspferden ausgeführt.

Am Montag, dem 7. Februar, findet um 18.30 Uhr ein Informationsabend in Güstritz (Im Rundling 14) statt. Interessierte können sich während der Öffnungszeiten (Mo. und Do. 8 -19 Uhr) oder unter 0 58 43 - 4 42 anmelden.




2011-01-28 ; von zero (autor),

landwirtschaft  

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