Höhbeck: Bald fließt der Talmühlbach wieder ungestört ...

Laute Motorgeräusche dringen derzeit durch den dichten Wald auf dem Höhbeck. Schwere Baumaschinen fahren hin und her … Grund genug, einmal nachzufragen, was die Ruhe auf dem Höhbeck stört.

Insgesamt 345 500 Euro hat das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) für die Gesamtmaßnahme zur Renaturierung des kleinen Baches, den es zu früheren Zeiten mäandernd über den Höhbeck gen Elbe trieb, bereit gestellt. Einiges davon ist in den vergangenen zwei Jahren schon umgesetzt worden.

So wurden zur Eindämmung des japanischen Knöterichs rund 2000 qm schwarze Plane ausgelegt, die im Frühjahr nächsten Jahres entfernt werden sollen. Auch der Weg zur Schwedenschanze wurde planiert und mit Schotter versehen, so dass Radfahrer und Fußgänger nun bequemer den Höhbeck erkunden können. Und einige Informationstafeln erzählen Interessierten von Geschichte, Botanik und Besiedlung der in der Eiszeit entstandenen Erhebung. Denn mit den Mitteln des NMU soll auch die touristische Nutzung des Höhbeck unterstützt werden. Des weiteren wurde im Frühsommer der Kastellplatz von Aufwuchs befreit, so dass die alten Konturen sichtbarer werden.

Nun haben schon vor einiger Zeit „Baumaßnahmen“ an der ehemaligen Talmühle begonnen. Doch was aussieht wie die Vorbereitungen zum Bau einer Autotrasse, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Wiederherstellungsmaßnahme des alten Gewässerlaufs.

Jahrzehntelang war der natürliche Bachlauf durch eine Betonmauer an der ehemaligen Mühle behindert. Das Wasser musste sich seinen Weg anders bahnen. Am Montag abend war dieses Hindernis beseitigt: per Rüttelarm wurde der Beton zerschlagen und herausgelöst – so sacht wie möglich musste dies geschehen, um die Fledermäuse in ihren Quartieren in der Ruine des ehemaligen Mühlengebäudes so ungestört wie möglich zu lassen.

„Nach dem Abräumen des Schutts wird nun das Bachbett neu geformt“, so Johannes Prüter, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker. Denn von Natur aus suchte der alte Bach sich über kiesigem Material seinen Weg zur Elbe. Dieser Zustand soll nun möglichst naturgerecht wieder hergestellt werden. Die Uferböschungen und das Gewässerbett werden neu geformt, mit lockerem Material ausgefüllt, damit der Talmühlenbach noch vor dem Winter in alter Frische über den Höhbeck plätschern kann.

Übrigens: mehr über die Geschichte der Thalmühle gibt es hier

Foto: Angelika Blank / Schwere Bagger haben in den letzten Wochen das Bett des Talmühlbaches geräumt, um ihm wieder neuen Platz zu geben. ...