Vor dem Hintergrund dieses von der Staatsanwaltschaft Oldenburg verfolgten
„Riesenbetrugs mit Bio-Eiern“ warnt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) vor einem weiteren Vordringen von
„Agrarindustrie-Bio“-
Die AbL forderte Bio-Verbände wie
Bioland oder Demeter auf, sich endlich klar mit einem echtem „Bauernhof-Bio“ bei
den Verbrauchern zu profilieren. Verbände wie Naturland oder Biopark seien
aufgerufen, sich rasch von agrarindustriellen Investoren in ihren Reihen zu
trennen und Obergrenzen für Tierbestände und Herden zu beschließen. Ökologischer
Landbau und eine artgerechte Tierhaltung seien nur in flächengebunden,
mittelständisch-bäuerlichen Strukturen mit überzeugten Bio-Bauern möglich.
Dem widersprächen diametral die Öffnungsklauseln in der EU-Öko-Verordnung, die Betriebsteilungen zwischen konventionell und bio sowie einen relativ hohen Anteil von zugekauften Dünge- und Futtermitteln zuließen und zudem hinsichtlich der Tierhaltungsregeln weit hinter den Bioverbänden zurückblieben.
Es sei höchste Zeit, so
AbL-Agrarindustrie-Experte Eckehard Niemann, für eine europaweite Kampagne zur
Angleichung der zu laschen EU-Öko-Verordnung an die Standards bäuerlicher
Bioverbände mit Kreislaufwirtschaft und wirklich artgerechter Tierhaltung. Auch
die Biobauern seien aufgerufen, sich verstärkt an der gesellschaftlichen
Bewegung des Bürgerinitaitiven- und Verbände-Netzwerks „Bauernhöfe statt
Agrarfabriken“ zu beteiligen.
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