Die Kreistagsfraktion der Sozial-Oekologischen-Liste.Wendland (SOLI) ist nicht überrascht über die neuesten Feststellungen im Abfalllager Gorleben. Schon vor Monaten sei deutlich geworden, dass die Kontrollen dort völlig unzureichend sind, so Fraktionssprecher Kurt Herzog.
Im Atomausschus war damals deutlich geworden, dass es lediglich Kontrollen an den Fässern gebe, die vorne stehen - und damit auf den ersten Blick überprüfbar. "Alle anderen werden nach dem Motto behandelt, was ich nicht sehe, sieht genauso aus wie das, was ich sehe", so Herzog. „Es hat immerhin 1 ½ Jahre unter einem grünen Minister gedauert, bis die Atomaufsicht jetzt Schwächen feststellt und das auch nur wegen zufällig sichtbarer Wasserlachen."
Die Maßnahmen des Niedersächsischen
Umweltministers Wenzel reichen nach Ansicht des SOLI-Fraktionssprechers nicht aus. Er forderte, umgehend ein völlig neues Gesamtkonzept zu entwerfen
für eine umfassende, zeitlich engmaschige Überwachung aller
eingelagerten Fässer.
Dabei müsse schon das Lagerkonzept so gestaltet werden, dass man auch an alle Fässer herankäme. „Abgeplatzten Lack festzustellen ist schön und gut, aber es muss deutlich mehr geprüft werden, denn schließlich gibt es an diesen Fässern keine doppelten Böden, Deckel und Wandungen.“ Auch die Prüfung weniger Referenzfässer sei unzureichend, so Herzog. Ein Fass sei eben nicht wie das andere und die chemische Aggressivität der Stoffe in den Fässern sehr unterschiedlich.
„Die SOLI wird das Thema wiederum für den nächsten Atomausschuss beantragen und fordert Kreisverwaltung und Landrat auf, für diese Sitzung schon im Vorfeld die Atomaufsicht, das Niedersächsische Umweltministerium, einzuladen,“ so Herzog abschließend.