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Unter Beteiligung hochrangiger Gäste aus der Bundes- und Landesverwaltung begann am Dienstag der Glasfaserausbau in Lüchow-Dannenberg. In Gülden wurden die ersten Meter Glasfaserkabel eingegraben.
Die Erleichterung war Detlef Hogan, Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft Lüchow-Dannenberg anzumerken. Trotz aller Schwierigkeiten der vergangenen zwei Jahre konnten am Dienstag in Gülden die ersten - symbolischen - Spatenstiche für den Glasfaserausbau gesetzt werden. Im Vergleich zum ursprünglichen Zeitplan gab es nur einige Wochen Verzögerung.
Den rund 30 geladenen Gästen aus Landesministerium, Bund und Gemeinden stellte Hogan noch einmal die Hindernisse der letzten Jahre vor. Angesichts des enormen Finanzdrucks habe man zeitweise nach dem Adenauer-Spruch "Wenn nichts mehr geht, dann geh los" handeln müssen, so Hogan.
Die Notwendigkeit, die Planungen angesichts des massiven Kostendrucks immer wieder neu anpassen, forderte ein enormes Durchhaltevermögen aller Beteiligten, so Hogan. "Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Wenn die Rahmenbedingungen - Wetter, Arbeitsplanung etc. - mitspielen, dann wird der Glasfaserausbau bis Ende 2020 abgeschlossen sein."
Sein Dank galt letztendich auch allen Kreistagsabgeordneten - dass es einige Abgeordnete gibt, die sich nicht nur in der letzten Kreistagssitzung massiv gegen den Kostenplan für den Breitbandausbau ausgesprochen hatten, erwähnte er dabei nicht. Nun, wo der Ausbau tatsächlich begonnen hat, hoffte Hogan, dass "die Kritiker verstummen und uns unterstützen".
Grußworte hatte der Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Stefan Muhle, mitgebracht. Er betonte, dass das Land sich entschieden habe, die Kommunen in Sachen digitaler Infrastruktur nicht den Tücken des Marktes zu überlassen. "Die gigantischen Summen für den Ausbau sind gerade für klamme Kommunen nicht zu stemmen," so Muhle. "Dabei ist eine optimale digitale Infrastruktur der richtige Weg zur zukunftsfähigen Entwicklung im ländlichen Raum."
Das Ziel der Landesregierung sei es, alle Menschen und auch alle Schulen ans Netz zu bringen. Im nächsten Schritt solle nun auch das Mobilfunknetz optimiert werden, kündigte Muhle an.
Grußworte gab es auch von Vertretern der "atene" KOM GmbH (Projektträger des Bundes), der NBank sowie der NGN Telecom als Betreiber des Netzes.
Ab sofort wächst die Trasse
Der erste Spatenstich fand in Gülden statt, weil sich dort ein Einspeisepunkt (backbone) zum übergeordneten Netz befindet. In Kürze wird der Ausbau in Trebel gestartet. Der Trassenausbau wird sich dann von Westen und Osten aufeinander zu bewegen, während sukzessive die seitlich gelegenen Cluster ausgebaut werden. Hier die Trassenplanung (Stand Mai 2018)
Zufrieden war Hogan auch damit, dass nach der Ausschreibung drei Tiefbau-Unternehmen aus der Region der Zuschlag erteilt werden konnte. So ist es möglich, dass parallel gearbeitet werden. Spätestens Ende 2020 sollen dann 94,4 % der Lüchow-Dannenberger in den unterversorgten Gebieten über schnelles Internet verfügen.
Foto | Angelika Blank: Gemeinsam für schnelles Internet: Vertreter des Landkreises, aus dem Landes- und Bundesministerium sowie mehrere (Samt)Gemeindebürgermeister schaufelten am Dienstag Nachmittag den ersten Leitungsgraben mit Sand zu.
