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Verkaufsstart: Dünscher Hallenhaus jetzt auf Briefmarke

Seit Donnerstag wandert ein altes Dünscher Hallenhaus per Post durch die ganze Republik. Die Deutsche Post verkaufte an diesem Tag erstmalig die 55-ct-Sondermarke "Niederdeutscher Fachwerkbau" im Dünscher Gasthaus Sültemeier. Hunderte Briefmarken-Freunde zog es deswegen in das kleine Dorf.

"Am Vormittag ging die Schlange der Interessierten fast bis hinaus auf die Straße", freute sich Klaus-Rüdiger Koll, 1. Vorsitzender des Lüchower Philatelisten-Clubs von 1948 e.V. über die rege Nachfrage nach der neuen Sondermarke. Rund 6000 Marken und 400 vorbereitete Umschläge mit Sonderstempel waren bis zur Kaffeezeit verkauft worden.

Die neue Sondermarke gehört zur neu aufgelegten Reihe "Fachwerkhäuser", deren erste beide Motive seit Donnerstag bei der Post erhältlich sind. Neben dem Dünscher Hallenhaus war in Eppingen (Kraichgau) das sogenannte "Baumann'sche Haus" aus dem Jahre 1582 als Motiv für zeitgleich erschienene 45-ct-Marke vorgestellt worden.

Aus der Beschreibung der Deutschen Post:

"Das im Jahr 1734 errichtete Bauernhaus im Rundlingsdorf Dünsche (Gemeinde Trebel, Hannoversches Wendland) zählt zu den schmuckreichsten ländlichen Fachwerkhäusern in Niedersachsen.

Das Hallenhaus in Dreiständerbauweise, welches Wohnen und Wirtschaften unter einem Dach vereint, wendet dem Dorfplatz seinen besonders repräsentativen Wirtschaftsgiebel zu.

Er beeindruckt durch das lebhafte Formenspiel seiner Fachwerkgliederung, die mit einem Rauten- bzw. Dreiecksmuster nahezu seine gesamte Fläche überzieht und durch kunstvolle Zierausmauerung mit Backsteinen betont wird. Der obere Teil des Giebels kragt noch zweimal über profilierten Knaggen vor und trägt an der Spitze einen verzierten Giebelpfahl. Zusätzlich schmücken Inschriften das Dielentor und die Schwellbalken zweier Vorkragungen."

Den grafischen Entwurf der Briefmarke hatte Prof. Dieter Ziegenfeuter aus Dortmund übernommen. Gedruckt wurde als Mehrfarben-Offsetdruck in der Bundesdruckerei in Berlin.

Zu hunderten waren die Briefmarken-Freunde nach Dünsche gekommen, um die neue Briefmarke mit dem Sonderstempel zu erwerben. "Manche haben gleich 100 Stück der neuen Marke gekauft", berichtete der Philatelie-Beauftragte der Deutschen Post. "Sogar aus Hannover haben sich Interessierte auf den Weg nach Dünsche gemacht." Die Information über den Erstverkaufs-Termin konnten sie dem Deutsche-Post-Magazin "Philatelie aktuell" entnehmen.

Am Morgen hatten es sich sowohl Lüchows Bürgermeister Karl-Heinz Schultz als auch der Trebeler Bürgermeister Wolfgang Wiegrefe nicht nehmen lassen, anlässlich des großen Tages vorbeizuschauen und eine kurze Ansprache zu halten. Immerhin ist es das erste Mal in der Geschichte des Landkreises, dass ein Motiv aus der Region sich auf einer offiziellen Briefmarke der Post wiederfindet. Die nächsten Jahre gehört die "Dünscher" Sondermarke nun zum festen Stamm der deutschen Briefmarken.

Bis zum Nachmittag herrschte im Gasthaus Sültemeyer reger Andrang. Bei Kaffee und Kuchen herrschte fast so etwas wie Festtags-Stimmung.

Fotos: Angelika Blank / die neue 55-ct-Sondermarke mit Sonderstempel / Viel Andrang herrschte beim mobilen Philatelie-Postamt im Dünscher Gasthaus




2010-10-07 ; von Angelika Blank (autor),

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