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storylines: Armin Greders "Die Insel"

Mit der ebenso großartigen wie erschreckenden Graphic Novel "Die Insel" wird in den Künstlerischen Werkstatten Trebel die Ausstellungssaison eröffnet. Mit drastischen Strichen beschreibt der Zeichner Armin Greder das Schicksal eines auf einer Insel Gestrandeten.

Am Morgen fanden die Inselbewohner einen Mann am Strand. »Er war anders als sie!« So beginnt die großartige und zugleich erschreckende Geschichte »Die Insel«. Eine Graphic Novel, die eines der gravierendsten Probleme unserer Zeit in aufregenden Zeichnungen auf den Punkt bringt – den Umgang mit Flucht und Vertreibung.

Kein Himmel, keine Erde. Ein Ort nirgendwo. Auf den Bildern des Schweizer Graphikers und Zeichners Armin Greder, der heute in Lima/Peru lebt, gibt es keine Ablenkungen, keine Fluchtmöglichkeit.

Seine nur auf den ersten Blick naiv wirkenden schwarzweißen oder farbigen Zeichnungen kennen nur ein Thema. Sie zwingen uns mit ihrem drastischen Strich, allein dieses Thema wahrzunehmen: das Fremde. Die aggressive Gewalt, mit der sich die an sich biederen Inselbewohner dagegen zur Wehr setzen, die gefühllose Gleichgültigkeit mit der sie sich weigern, zu helfen und ihre Furcht, die plötzlich in Brutalität umschlägt – davon erzählen Greders Bilder.

"Die Insel" zeigt den Egoismus, dem Menschlichkeit und Toleranz heute überall auf der Welt geopfert werden. Und dessen Folgen: Anderssein empfinden Greders Protagonisten als Bedrohung. Davon herausgefordert verwandeln sich die Inselbewohner in brutale Monster.

"Mit 'Die Insel' schuf Greder eine bitterböse Parabel von der Unfähigkeit des Menschen, Fremdes zuzulassen und Menschlichkeit zu praktizieren. Zusammen mit den eindringlichen Illustrationen, die an die expressive Stärke eines Edvard Munch und die satirische Schärfe eines Manfred Deix erinnern, wird dieses Buch zu einer Mahnung." (Fischer-Verlag)

Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung schreibt in seinem Nachwort zu der Graphic Novel: »Man erschrickt bei diesem Ende. Das Bilderbuch von Armin Greder ist eine Mahnung: mit Flüchtlingen, die Schutz suchen und Hilfe brauchen, müssen wir anders umgehen. Sie sind Menschen, die Angst haben, Menschen wie wir.«  

Über den Autor

Armin Greder wurde in der Schweiz geboren. 1971 wanderte er nach Australien aus. Dort arbeitete er als Graphiker und unterrichtete Illustration und Design an einer Hochschule. Für sein Werk als Illustrator und Autor erhielt er internationale Auszeichnungen, unter anderem den Bologna Ragazzi Award. Außerdem wurde er für den Hans-Christian-Andersen Preis nominiert. Heute lebt er in Lima, Peru.

2003 erhielt Greder für "Die Insel" den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis

Der Kurator dieser Ausstellungsreihe, Nicolaus Neumann, wird zur Vernissage eine Einführung in das Werk von Armin Greder geben. Danach ist Zeit für Gespräche, einen Imbiss und ein Glas (oder mehr) Wein .

Wann? Samstag, 14. April, 18 Uhr

Wo? Künstlerische Werkstätten Trebel, Hauptstraße 3, Trebel

Danach ist die Ausstellung bis zum 29. April jeweils von Freitag bis Sonntag von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

Foto | Armin Greder "Die Insel": Bitterböse und mit drastischen Bildern erzählt der Schweizer Graphiker und Zeichner von menschlichen Monstern, die aus Angst entstehen.





2018-04-10 ; von asb/pm (text),
in Hauptstraße 3, 29494 Trebel, Deutschland

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