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Stuhlprobe am Castor-Verladekran

Über 80 Atomkraftgegner und -gegnerinnen trafen sich am Sonntagvormittag zur „Stuhlprobe“ vor dem Castor-Verladekran bei Breese in der Marsch. Seit Jahren gehört diese Aktion zu den ersten Unmutskundgebungen im Vorfeld der Atommüll-Transporte.

Zwar gab es keine Stuhlproben im medizinischen Sinne – und doch erinnerte an solche Untersuchungen ein Sitzmöbel, das eine Castor-Gegnerin mitgebracht hatte: ein mit Topf und Deckel bestückter „Kackstuhl“. Er solle symbolisieren, sagte jemand, dass man Gorleben zum Atomklo machen wolle.

Auf ihren diversen Stühlen und Hockern blieben die meisten der Aktionsteilnehmer nicht dauernd sitzen: Winterliche Kälte bewegte immer wieder zum Aufstehen und Umhergehen. Familiäre Atmosphäre herrschte. Stullen wurden ausgepackt, Kinder gefüttert, kleine und größere Hunde schnüffelten herum, mit dabei ein Dackel, gut gewärmt durch sein gestricktes Wollleibchen mit dem gelben Anti-Castor-X.

Von der Polizei freundlich begrüßt

Dass die Stuhlprobe allerdings mehr ist als ein zweites Frühstück mit Klönschnack, Stricken und Zeitunglesen, verdeutlichten Spruchtafeln, auf denen beispielsweise die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gefordert oder auf „Castor-Alarm“ hingewiesen wurde. Der Leiter der kleinen Polizeigruppe, die sich in der Nähe der Umladestation aufhielt, begrüßte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Aktion freundlich und bat sie, die Straße freizumachen, sofern sich ein Rettungsfahrzeug nähern sollte. Die Angesprochen versprachen, dies in einem solchen Fall sogleich zu tun.

Foto: Hagen Jung




2010-10-17 ; von Hagen Jung (autor),

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