Obwohl am Samstag starke Sturmböen auch durch das Wendland tobten, halten sich die Schäden bisher in Grenzen - jedenfalls soweit es die Feuerwehr beurteilen kann.
"Wir haben viele Einsätze, aber ansonsten ist alles normal," so der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Lüchow-Dannenberg Johann R. Fritsch. "Klar, überall liegen Bäume quer über Straßen, da gibt es ordentlich zu tun." Und natürlich sind in vielen Privatgärten Bäume oder Zäune umgekippt. Aber darüber hinaus sind in Lüchow-Dannenberg bisher keine großen Schäden bekannt geworden. In Dannenberg musste die Feuerwehr allerdings einige Keller leerpumpen. Aber "die Feuerwehr hat die Lage im Griff", so der Pressesprecher gegenüber wnet.
Am Höhbeck fiel am Samstag-Nachmittag der Strom aus - es hatte durch den Strom bedingte Probleme mit zwei Verteilerkästen in Pevestorf und Restorf gegeben. Erst nach ein einhalb Stunden konnten die Höhbecker wieder auf Kerzenschein verzichten.
Weiterhin wurden dort ein Bauzaun und die Straßenbeschilderung auf die Fahrbahn geweht.
Einen mächtigen Baum von 1,30 m Durchmesser hatte der Sturm ebenfalls gefällt und über einen Fußweg geworfen. Eine Gefährdung für den Straßenverkehr sei hierdurch allerdings nicht gegeben gewesen, so die Polizei Salzwedel. An der B 190 zwischen Ritzleben und Pretzier drohte ein Baum- und in der Ortslage Chüttlitz ein Strommast auf die Straße zu stürzen.
Zwischen der Ortslage Kicheldorf und dem Kreisverkehr an der B71
stürzte ein Baum auf die Fahrbahn der B 248. Ebenfalls an der B 248, ca.
500 Meter vor der Landesgrenze zu Niedersachsen, in Richtung Brome,
wurde eine ca. 23 Meter hohe Kiefer durch die starken
Windböen entwurzelt. Die Kiefer fiel in die Krone eines zweiten Baumes
und drohte auf den dortigen Radweg zu stürzen. Um die Gefahrenstelle zu
beseitigen, musste die B 248 kurzzeitig gesperrt werden.
Weiterhin
fielen von einem Mehrfamilienhaus in Salzwedel,
Uelzener Straße, Dachziegel herab und beschädigten einen dort
abgestellten Pkw.
Zwischen Karritz und Poritz in der Altmark war ein durch das Unwetter auf die Fahrbahn gestürzter großer Ast Schuld an einem Unfall gleich zweier Fahrzeuge. Während ein Fahrzeug (VW) noch abbremsen konnte, fuhr der entgegenkommende Toyota-Fahrer auf den Ast auf. Durch den Zusammenprall wurden Ast-Teile auch gegen den VW geschleudert, so dass dieser ebenfalls Schäden erlitt. Der Toyotafahrer klagte nach dem Aufprall über Rückenschmerzen, weitere Personen wurden nicht verletzt. Doch es entstand ein Sachschaden von ca. 11.000€.
Lüneburg/Uelzen: Verkaufsanhänger umgekippt + Ast durch Motorhaube gebohrt
Bei Tätendorf-Eppensen wurde der Verkaufsanhänger eines Bardowicker Marktbeschickers auf der Bundesstraße 4 durch eine heftige Sturmböe erfasst und kippte um. Der Anhänger blieb auf der Seite am Straßenrand liegen. Die Feuerwehr konnte den Wagen wieder aufrichten und nach Tätendorf verbringen. Der Schaden dürfte bei mehreren 1000.- Euro liegen. Der Verkehr auf der B 4 wurde nur bei der Bergung leicht behindert.
Glück im Unglück hatte ein 60 jähriger Bodenteicher, als er mit seinem PKW in Richtung Uelzen fuhr. Kurz vor Uelzen wurde ein etwa 8-10 Meter großer Ast von einem Baum gerissen. Der Fahrer konnte nicht mehr bremsen, der Ast bohrte sich durch den Kühler in den Motorraum und blieb hier stecken. Der Fahrer wurde glücklicherweise nicht verletzt, am PKW entstand Totalschaden in Höhe von ca. 10.000.- Euro.
Wäre der Fahrer etwas schneller gefahren, so die Polizei, hätte sich der Ast mit vermutlich fatalen Folgen in die Windschutzscheibe gebohrt.
Insgesamt meldet die Polizei im Bereich der Leitstelle Lüneburg 15 sturmbedingte Polizeieinsätze für den Landkreis Uelzen, weshalb nicht alle Einsätze zeitnah gefahren werden konnten. Die Polizei zeigt sich zufrieden mit dem Verhalten der Autofahrer. Sie seien durch die Verkehrswarnungen besonnen gefahren, so die Polizei. Auf den Straßen und bei anderen Sturmschäden - Bäume und Äste auf Straßen, Gehwegen, Häusern und in Gärten - wurden nach Kenntnis der Polizei glücklicherweise nur wenige Personen leicht verletzt. Nach Rücksprache mit der Feuerwehr hat die Leitstelle 86 sturmbedingte Einsätze an die Feuerwehren herausgegeben. Viele Schäden wurden außerdem von den verschiedenen Straßenmeistereien beseitigt.
Foto: Wühlmäuse hatten vorher schon hart gearbeitet. Der Sturm gab nun zwei Obstbäumen in Dickfeitzen den Rest.