Schreckliches Ende des Pfingstsonntags für eine Familie aus dem Salzwedeler Raum: bei dem Zusammenprall mit einem Rettungswagen auf der Kreuzung bei Meetschow starben ein ca. 3-jähriges Kind und seine Mutter. Der Vater und das zweite Kind wurden schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber nach Hamburg ins Krankenhaus geflogen.
Gegen 20:20 Uhr passierte am Sonntag Abend ein Rettungswagen (RTW) des DRK auf seiner Einsatzfahrt Richtung Gartow die Kreuzung zwischen der Landesstraße 256 und der Kreisstraße 38 bei Meetschow. Tragischerweise überquerte in dieser Minute ein PKW aus Richtung Rondel kommend die Kreuzung.
Mitten auf der Kreuzung erfasste der RTW den Familien-PKW und schob ihn ca. 40 m auf der Landesstraße Richtung Gartow vor sich her. Dabei wurde der PKW derart verformt, dass die Fahrerin, Mutter der vierköpfigen Familie sowie das jüngere Kind auf dem linken Rücksitz - ca. 3 Jahre alt - getötet wurden. Längere Zeit hatten die Rettungsleute noch um das Leben des Kindes gekämpft, doch vergebens.
Der Vater und das ältere Kind - die Polizei schätzte das Alter auf unter zehn Jahre - wurden schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Hamburg geflogen.
Wie die Polizei mitteilte, hatte der Rettungswagen mit Sicherheit das Blaulicht eingeschaltet. Ob zusätzlich auch die Sirene eingeschaltet war, war zur Stunde nicht bekannt. Denn auch die beiden Rettungssanitäter, die den Wagen gefahren hatten, sind mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Die Landesstraße 256, auf der der RTW fuhr, ist eine Vorfahrtsstraße. Die Fahrer auf der K 38 werden durch zwei große Stoppschilder darauf hingewiesen, dass der Verkehr auf der L 256 Vorrang hat. Warum die Fahrerin trotz des heranfahrenden RTW auf die Kreuzung fuhr, ist zur Stunde nicht bekannt. Der schwer verletzte Vater war bewusstlos, als die Notfallhelfer eintrafen, konnte also keine Auskunft zum Ablauf des Unfalls geben.
Durch die komplizierte Unfallsituation - beide Fahrzeuge waren teilweise ineinander verkeilt - und die vielen Verletzten wurden sämtliche verfügbaren Rettungshelfer sowie zwei Rettungshubschrauber herbeigerufen.
Mit 20 Rettungs-, rund 80 Feuerwehrleuten, mehreren RTWs sowie zwei Rettungshubschraubern war dies wohl der größte Notfalleinsatz seit langer Zeit. Ob der Größe des Einsatzes hatte sich auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Bauck an die Unfallstelle begeben. Gartows Gemeindebrandmeister Harald Ziegeler leitete den Einsatz.
Kurz nach 22.00 Uhr traf ein Polizei-Seelsorger an der Unfallstelle ein, der zunächst den teilweise recht geschockten Notfallhelfern zur Seite stand. Für den Rückzug und für Einzelgespräche hatte das DRK eigens einen größeren Einsatzbus an die Unfallstelle gesandt.
Der Notfall in Gartow, wegen dem der verunglückte RTW ausgefahren war, musste durch ein Notfallteam aus dem Nachbarlandkreis versorgt werden, denn mit dem Notfall in Meetschow waren alle verfügbaren Notfallhelfer aus der Region beschäftigt.
So traurig dieser Unfall ist, Klaus Bauck war immerhin froh, dass die Nothelfer so schnell an der Unfallstelle eingetroffen waren, dass wenigstens zwei Leben gerettet werden konnten.
Mit diesem schrecklichen Unfall endete (vorläufig) ein sowieso schon anstrengender Pfingstsonntag für die Polizei in Lüchow-Dannenberg. Diverse Schlägereien, Fälle von häuslicher Gewalt sowie mindestens zwei weitere Unfälle hatten Polizisten und Nothelfer schon den ganzen Tag in Atem gehalten.
UPDATE 25.05.: inzwischen korrigierte die Polizei das Alter des verstorbenen Kindes entgegen erster Annahmen von drei Jahren auf einjährig. Desweiteren korrigieren wir gerne, dass die beiden Schwerstverletzten nicht mit einem, sondern mit zwei Rettungshubschraubern in Hamburger Kliniken gebracht wurden.
Fotos: Angelika Blank (Titelfoto)