Die Unfallzahlen der letzten drei Wochen sind ausgesprochen traurig: Auf den Straßen der Region zwischen Celle, Lüchow-Dannenberg und Harburg sind bei schweren Verkehrsunfällen insgesamt 12 Personen ums Leben gekommen. Darüber hinaus gab es mehrere Schwerverletzte.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen ein hoher Wert. "Gerade jetzt zum Beginn der kalten und dunklen Jahreszeit ist das Gefahrenpotential auf den Straßen hoch. Neben der Durchführung von Verkehrskontrollen versuchen wir insbesondere durch Aufklärungsarbeit auf die typischen Risiken hinzuweisen", sagt Polizeioberrat Burkard Bisanz, Dezernent im Einsatz- und Verkehrsbereich der Polizeidirektion Lüneburg, die die Landkreise Uelzen, Soltau-Fallingboste, Celle, Harburg, Stade und Lüchow-Dannenberg betreut.
Die Polizei gibt daher allen Verkehrsteilnehmern folgende Ratschläge: Es gilt, sich auf die herbstliche Witterung einzustellen. Entscheidend sind zum einen das eigene Fahrverhalten, zum anderen aber auch die technische Beschaffenheit des Fahrzeugs.
Nebel und Regen behindern Sicht und Erkennbarkeit. Laub, Nässe und Fahrbahnverschmutzungen erhöhen die Rutsch- und Schleudergefahr und verlängern den Bremsweg. Die Tage werden kürzer, es ist morgens länger und abends früher
dunkel. Die Beleuchtung am Fahrzeug sollte daher immer einwandfrei funktionieren und regelmäßig überprüft werden. Wer noch keine Winterbereifung hat, sollte sich nun dringend darum kümmern. Diejenigen, die bereits im Besitz von Winterräder sind, sollten darauf achten, dass die Reifen auch noch die entsprechende Profiltiefe besitzen.
In der nasskalten Jahreszeit kommt es erfahrungsgemäß häufig zu Auffahrunfällen. Ein entsprechender Sicherheitsabstand spielt die entscheidende Rolle; der sogenannte ½ Tacho-Abstand ist bei herbstlichen Straßenverhältnissen mit der ständigen Nässe unzureichend. So schön die Blätter im Herbst am Baum anzusehen sind, so leicht führen sie auf der Straße zu Rutschpartien, wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist oder die Reifen nicht den Anforderungen entsprechen.
Ein weiteres Gefahrenmoment: Durch die nun früher einsetzende Dämmerung fallen die Hauptverkehrszeiten mit den Wildwechselzeiten zusammen. Da das Wild schnell fahrende Fahrzeuge nur begrenzt wahrnehmen kann, empfiehlt Bisanz eine vorsichtigere Fahrweise. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, ist es wichtig, keine unkontrollierten Fahrmanöver durchzuführen; in solch einer Situation ist es besser, nicht auszuweichen und das Lenkrad gut festzuhalten.
Und immer gilt der Grundsatz: Ein Reh kommt selten allein.
Bei der Blendwirkung der zu dieser Jahreszeit tiefer stehenden Sonne ist es von Vorteil, nicht nur eine Sonnenbrille griffbereit, sondern auch saubere, schlierenfreie Autoscheiben zu haben. Dazu gehört auch, den Wischwassertank regelmäßig aufzufüllen und dabei auch den Frostschutz nicht zu vergessen!
Übrigens: Eingeschaltetes Abblendlicht auch am Tage bedeutet für Auto- und Zweiradfahrer, besser gesehen zu werden! Nebelscheinwerfer sollten, Nebelschlussleuchten dürfen erst bei einer Sicht unter 50 Metern eingeschaltet werden.
Und wenn es schon ums "Sehen und Gesehen werden" geht, können helle oder farbenfrohe Kleidung und unterstützende Technik wie Blinkies und reflektierende Streifen ebenfalls erheblich zur Verkehrssicherheit beitragen.
Und wer die Kapuze seines Anoraks tief ins Gesicht gezogen hat, oder dessen Sicht durch einen Regenschirm eingeschränkt ist, muss sich bewusst sein, dass er andere Verkehrsteilnehmer schlechter wahrnimmt.
"Mit der Beachtung kleiner Verhaltensregeln lässt sich die Verkehrssicherheit oft schon um ein vielfaches erhöhen", sagt Bisanz. Wichtig ist, sensibel für die typischen Gefahren zum Jahreswechsel zu sein und mit der gebührenden Aufmerksamkeit am Verkehrsgeschehen teilzunehmen.
Foto: Besonders traurig ist es, wenn Kinder bei Unfällen ums Leben kommen / wikimedia
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