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Zahl der Verkehrsunfälle gesunken - Polizei stellte Unfallstatistik vor

Am Mittwoch stellte die Polizei an ihren drei Standorten die Verkehrsunfallstatistik für 2008 vor. Erfreuliches Ergebnis: mit insgesammt 7886 ist die Anzahl der Unfälle in der Region leicht gesunken. Doch Baumunfälle und vor allem Drogen am Steuer bereiten der Polizei immer noch Kopfzerbrechen.

Die Polizei registrierte in den drei Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen im Jahre 2008 insgesamt 7.886 Unfälle. "Besonders erfreulich" ist für den Verkehrsexperten Andreas Dobslaw "der Rückgang von schwer Verletzten oder getöteten Personen im Strassenverkehr."  Nach den Polizeizahlen waren es 341 Menschen - davon 34 getötete, die durch Unfälle zu Schaden kamen, gut 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Baumunfälle sind immer noch ein Problem, 2008 starben dabei 14 Autofahrer. Deswegen hat die Polizei in den drei Landkreisen auch besondere Projekte gegen Baumunfälle initiiert, große Hinweistafeln weisen auf die Gefahr hin. Es ist aber nicht das einzige Verkehrs-Projekt, welches die Polizei gestartet hat.

Erfolg wird in Uelzen deutlich: Dort werden seit einiger Zeit gezielt junge, männliche Autofahrer unter 25 angesprochen, die an Unfällen mit Verletzten am meisten beteiligt sind. Die Zahl der Schwerverletzten aus dieser Zielgruppe sank seitdem um 38 Prozent. Zum Vergleich: In Lüneburg und Lüchow-Dannenberg stieg der Prozentsatz um 22 beziehungsweise 11 Punkte. Auch eine Kampagne gegen Baumunfälle läuft in Uelzen sowie das Projekt "don't drug and drive" - ein Projekt gegen Drogen. Im Rahmen dieses Projektes verteilen Beamte Broschüren vor Discos, informieren über die Gefahren von Drogen beim Autofahren. Gleichzeitig wird aber auch verschärft kontrolliert. Bei diesen Kontrollmaßnahmen wurden 2008 973 Autofahrer erwischt, die entweder betrunken oder berauscht hinter dem Steuer saßen - 15 % mehr als im Vorjahr.

Vor allem gegen Drogen am Steuer setzt die Polizei in Uelzen sehr auf den Einfluss junger Frauen: über ein Dutzend junge Frauen sind im Besitz des "Schutzengel"-Ausweises, warnen ihre männlichen Freunde vor dem Fahren unter Alkohol, versuchen auch, ganz Uneinsichtigen den Schlüssel abzunehmen. Als Lohn für ihre gute Tat erhalten sie reduzierte Eintrittspreise bei vielen Freizeiteinrichtungen in Uelzen und andere Vergünstigungen.

Auch Lüchow-Dannenberg plant, ein "Schutzengel"-Projekt einzurichten. Doch hierzulande überwiegt noch die Skepsis, ob sich genügend junge Frauen finden, die bereit sind, mit ihren - betrunkenen - männlichen Freunden notfalls auch "Tacheles" zu reden.

Gegen den Tod auf Bahngleisen

Bereits einen Tag vorher, am Dienstag, hatten die Bundespolizeiinspektion Bremen und die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen eine gemeinsame Präventionsaktion an der Bahnstrecke Salzwedel - Uelzen durchgeführt. Denn:   "Wir müssen leider immer wieder feststellen, dass trotz Rotlicht und geschlossener Halbschranken immer wieder Kraftfahrzeugführer, Radfahrer und Fußgänger die Gleise überqueren und sich in Lebensgefahr begeben", so Holger Jureczko, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Bremen.

Deswegen hielten die Beamten beider Polizeidienststelle an den Bahnübergängen in Stederdorf und zeitversetzt in Wieren (beide Landkreis Uelzen) die Verkehrsteilnehmer, d.h. mehr als 80 Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger, an und informierten diese in Gesprächen und mit Flyern über das sicherheitsbewusste Verhalten an Bahnübergängen.

Hintergrund: Aufgrund von Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Berlin - Hamburg wird ab dem 1. März bis Mitte Juni ein Teil des Schienenfernverkehrs über die Strecke Salzwedel - Uelzen umgeleitet werden. Dieses wird auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben.

Detlef Moors, Präventionsbeauftragter der Bundespolizei, appelliert in diesem Zusammenhang an die Verkehrsteilnehmer die Gefahren durch den Bahnverkehr nicht zu unterschätzen. "In den nächsten Wochen werden gut 20 Züge mehr als sonst (also ca. 80 täglich), darunter auch ICE-Züge, die Strecke Salzwedel - Uelzen befahren. Diese fahren mit höheren Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h und sind schneller als die Regionalbahnen und Güterzüge, die auch weiterhin die Strecke befahren werden", so Moors.

Kai Richter, Polizeisprecher der örtlichen Polizeiinspektion, wies im Zusammenhang mit den Gesprächen auch auf die erhöhten Bußgelder bei Verstößen an Bahnschranken hin. Kraftfahrzeugführer, die trotz geschlossener Schranke, den Übergang queren, erwartet seit dem 01.02. ein Bußgeld von 700 Euro, sowie ein dreimonatiges Fahrverbot. Auch für Fußgänger oder Radfahrer wurden die Bußgelder auf 350 Euro erhöht. Ein Jugendlicher sollte sich gut überlegen, ob er sein Leben oder im milderen Fall sein Taschengeld für die nächsten Monate riskiert, so Richter.

Foto: Polizei Lüneburg

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2009-02-25 ; von asb/d2d2 (autor),

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