Sie wurden nicht richtig kontrolliert und müssen deshalb jetzt zurück zum Hersteller: 44 Castor-Behälter wurden von der Bundesanstalt für Materialforschung für die weitere Benutzung verboten. Vier davon sind allerdings schon befüllt und stehen im Zwischenlager Unterweser.
Wie die Süddeutsche Zeitung am 5. September berichtete, habe die BAM der Gesellschaft für Nuklearservice mitgeteilt, dass Teile der Behälter nicht ordnungsgemäß geprüft worden seien und deswegen aus dem Verkehr gezogen werden müssten.
Für die Anti-Atom-Initiative ausgestrahlt! ist der eigentliche Skandal, dass trotz diverser Pannen "tagtäglich in neun Reaktoren weiter strahlender Abfall produziert" wird. "Die Castor-Rückrufaktion ist kein singuläres Ereignis, sondern reiht sich ein in die Hiobsbotschaften von leckenden Strahlen-Fässern in Brunsbüttel, den geplanten Atommüll-Exporten in die USA und der Castor-Lagerung per Notverordnung im Forschungszentrum Jülich. Atomwirtschaft und Bundesregierung bekommen das Müll-Problem nicht in den Griff," heißt es in einer Mitteilung der Initiative.
Trotz der Kenntnis um vielfältige Pannen zeigt sich ausgestrahlt!-Sprecher Jochen Stay überrascht von der Rückrufaktion: "Ich traue der Atomwirtschaft ja so einige Ungereimtheiten zu. Aber ich hätte nicht erwartet, dass jetzt selbst schon bei der Produktion von Castor-Behältern simpelste Qualitätsvorschriften nicht eingehalten werden. Schließlich werden in diesen Containern die gefährlichsten Stoffe aufbewahrt, die die Menschheit jemals produziert hat. In einem einzigen Castor ist 200 mal mehr radioaktives Potential als im ganzen havarierten Atommüll-Lager Asse."