Anläßlich des weltweit größten Weltraumfahrtkongresses „Cospar 2010“ in Bremen zeigt das Museum für Moderne Kunst „Weserburg“ eine Ausstellung mit Bildern des Künstlers Uwe Bremer aus Gümse. Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder hat die Präsentation am Freitagabend eröffnet.
Die Auswahl der Bilder, die in der Hansestadt betrachtet werden können, ist vom Thema „Weltall“ durchdrungen; „Die Werke „bilden eine kreative Ergänzung des wissenschaftlichen Kongresses“, erklärte der Alt-Bundeskanzler im Beisein vieler Gäste. Unter ihnen waren sowohl Bremer Prominenz als auch kulturell Schaffende und Interessierte aus Lüchow-Dannenberg zu sehen, die zur der Ausstellung mit dem Titel „Nackte Singularität“ angereist waren. Sie hat, so fasst es ein Grußwort im Katalog treffend zusammen“, „den Kosmos im Allgemeinen und Speziellen“ zum zentralen Thema.
Altkanzler: Die Bilder sprechen alle Sinne an
Auch diese Ausstellung zeige wieder einmal, dass Uwe Bremer unverwechselbar arbeitet, betonte Gerhard Schröder. Phantastische Eindrücke seien dem Gümser zu verdanken: Visionen, Utopisches. „Er schafft es immer wieder, die Betrachter zu verunsichern“ sagte der frühere Regierungschef, der seit vielen Jahren mit Uwe Bremer befreundet ist und im Verlauf seiner Ansprache auch einige Stationen aus dem Schaffensweg des Künstlers aufzeigte. Bremer führe mit seinen Arbeiten in der Weserburg in eine „dunkle, geheimnisvolle Welt“. Die eindringlichen, lustvoll komponierten Bilder sprächen alle Sinne an. Beim Hinschauen „hört man es knistern, riecht es nach Schwefel“, sagte Schröder.
Seit Jahrzehnten, so ließ der Altkanzler seine Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, beschäftige sich Uwe Bremer als Autodidakt mit der Astrophysik. Dies habe mit Eingang gefunden in diejenigen Arbeiten, die nun in Bremen zu sehen sind.
„Bizarre Schönheit“
Der Direktor des Museums für Moderne Kunst, Carsten Ahrens, erinnerte: Die Vorstellungen, die der Mensch sich vom Universum mache, habe in den Bildwelten von Uwe Bremer schon von Beginn an eine bedeutende Rolle gespielt, so in grafischen Arbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren.
Seit dem Jahr 2002 entstehe eine umfassende Serie von Bildern, deren zentrales Thema die astrophysikalischen Fragestellungen unserer Zeit sind. „In den Gezeiten von klassischer Relativitätstheorie und Quantengravitation navigieren die Bilder Uwe Bremers durch den phantastischen Raum 'allphysikalischer Vorstellung'; Urknall und schwarze Löcher, Protonen, Neutronen, Quarks und Strings fügen sich zum endlichen oder unendlichen Raum, den Bremer in seinen Stillleben des Kosmos vorstellt“.
Dabei kombiniere der Künstler die Fraglichkeit menschlicher Vorstellungen vom Universum nicht selten mit der Fragwürdigkeit der alltäglichen Wirklichkeit. Dass sich mit jeder neuen Entdeckung gleichsam eine Vielzahl neuer ungelöster Fragen auftue - diese Erkenntnis menschlicher Existenz stellten Bremers Bilder des Kosmos „in der präzisen Akribie und bizarren Schönheit seiner Malerei“ vor Augen, fasste der Museums-Direktor zusammen.
Das Museum „Weserburg“ mit Uwe Bremers Ausstellung kann noch bis zum 25. Juli dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr besucht werden. Der Weltraumkongress findet vom 18. bis zum 25. Juli in Bremen statt.
Foto: Hagen Jung
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