Thema: natur

Verirrt? Trauerschwan bei Restorf gesichtet

Eigentlich kommen sie nur in Okzitanien vor - die Schwarzschwäne. Aber einer von ihnen hat sich nun einer Gruppe weißer Artgenossen angeschlossen. Gesehen bei Restorf.

Er ist kleiner als seine weißen Artgenossen - und vermutlich einer Gefangenenhaltung entflohen. In einer Gruppe von rund 80 weißen Schwänen wurde am Montag einer dieser "witzigen Exoten", wie ein Vogelfreund sagte, bei Restorf gesichtet.

Wie Hans-Jürgen Kelm, Mitglied der Avifaunistischen Gesellschaft im Wendland berichtete, gibt es nach einer Zählung für die Jahre 2004 bis 2008 in Deutschland lediglich 20 - 30 Paare, die in freier Wildbahn leben. Doch die meisten der in Deutschland auftauchenden Trauerschwäne, wie sie auch genannt werden, kommen aus Zuchthaltungen in Parks oder Zoos. Dort sind sie entweder entflogen oder wurden von den Grundstückseignern bewusst ausgesetzt.  

Bei Naturschützern sind die schwarzen Einwanderer nicht gerade beliebt. "Natürliche Lebensgemeinschaften, die sich über lange lange Zeit entwickelt haben, sollten nicht unbedingt durch menschliches Zutun verändert werden," so Hans-Jürgen Kelm, Vogelliebhaber und Mitglied der Avifaunistischen Gesellschaft Wendland.

In der Schweiz kam es 2009 gar zu einem skurrilen Streit über die richtige Federfarbe. Dort wollten Vogelliebhaber den "illegalen Schwarzschwan" sogar mit der Waffe stoppen. (siehe hier! den Bericht dazu im Spiegel 2/2009).

"Auch in Deutschland ist die Einführung von Arten, die aus anderen Ländern stammen, nach dem Naturschutzgesetz nicht erlaubt," erläutert Hans-Jürgen Kelm. Aber er sieht die Anwesenheit eines Schwarzschwans bei Restorf entspannt. "Wenn sie nicht überhand nehmen, ist das kein Drama," so Kelm, sonderlich ernst nimmt er ihn aber auch nicht, den "witzigen Exoten". 

Im Jahre 2006 erlangte übrigens ein schwarzer Schwan internationale Berühmtheit, weil er sich auf dem Münsteraner Aasee in ein weißes Tretboot verguckt hatte. Jahrelang wich er nicht von der Seite seiner "Gelieben" - bis "Petra" verschwand und erst 2013 in Osnabrück wieder aufgefunden wurde.

 



Fotos

2016-03-21 ; von Angelika Blank (autor),
in Restorf, 29478 Höhbeck, Deutschland

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