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Vietze: Es hätte auch eine Tellermine sein können

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde am Samstag Nachmittag nach Vietze gerufen, wo Spaziergänger am Elbufer einen beunruhigenden Fund gemacht hatten. Doch Sprengmeister Gerd Schelberg konnte nach kurzer Überprüfung Entwarnung geben.

Carolina Faulenbach und ihr Mann Matthias waren am Samstag Nachmittag gemütlich am Elbufer unterwegs, als sie den beunruhigenden Fund machten. Da ihr Vater als Polizeihauptkommissar hatte, war Carolina Faulenbach sofort sensibilisiert, als sie das ca. 15 cm große, kreisrunde und mittlerweile völlig verrostete Metallstück am Buhnenkopf am Vietzer Heidberg liegen sah. "Mit seiner Wölbung oben sah es genau so aus, wie man mir Tretminen beschrieben," so die Hamburgerin.

Den herbei gerufenen Polizeibeamten kam das Metallstück ebenfalls so merkwürdig vor, dass sie sicherheitshalber den Kampfmittelbeseitigungsdienst benachrichtigten. Immerhin gab das schnell übermittelte Handyfoto den Profis in der Munitionsbeseitigung soviel Grund zur Sorge, dass sie sich aus Oldenburg auf den Weg machten, um das womöglich gefährliche Fundstück genauer zu begutachten.

Glücklicherweise konnten Sprengmeister Gerd Schelberg und sein Kollege Munitionsfacharbeiter Henning von Hetaen schnell Entwarnung geben: bei der angeblichen Tretmine handelte es sich lediglich um ein nicht weiter identifizierbares Schrottteil. "Doch es war richtig, dass man uns informiert hat," so Schelberg. "Immerhin gibt es so viele verschiedenen Minen-Sorten, dass wir auch wir uns nicht immer sicher sind."

Deswegen empfiehlt der Sprengmeister bei derartigen Funden sicherheitshalber den Kampfmittelbeseitigungsdienst zu informieren und die Fundstücke nicht anzufassen oder gar umzulagern. Immerhin hatte es im zweiten Weltkrieg gerade zu Kriegsende rund um den Höhbeck teilweise heftige Kampfhandlungen gegeben, deren Hinterlassenschaften womöglich heute noch im Boden lauern. Und die Flut mag auch das ein oder andere gefährliche Teil nach oben befördert haben, welches bisher sicher geborgen in der Erde lag. 

So konnten Sprengmeister Schelberg und sein Kollege die lange Fahrt von Oldenburg nach Vietze ohne gefährlichen Sondereinsatz beenden und sich noch eine kleine Rast am idyllischen Elbufer gönnen.

Foto / Angelika Blank: Erleichtert konnte Sprengmeister Gerd Schelberg vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Niedersachsen das kleine rostige Eisenstück als Müll entsorgen - und musste es nicht als gefährliche Tretmine entschärfen.




2013-08-03 ; von Angelika Blank (autor),
in Vietze, 29478 Höhbeck, Deutschland

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