"Sieht man die deutsche Erzählliteratur zum 1. Weltkrieg zwischen den beiden Polen „Im Westen nichts Neues“ (Remarque) und „In Stahlgewittern“ (E. Jünger) angesiedelt, so lässt sich dieses Konstrukt keinesfalls auf die Literatur zum 2. Weltkrieg übertragen," so Hans-Wolfgang Lesch. "Vielmehr muss meines Erachtens nach einer sorgfältigen Analyse der zu diesem Thema verfassten Erzähltexte von drei deutschen Literaturen gesprochen werden."
Von daher drängt es sich für Lesch auf, diese drei deutschen Literaturen in drei aufeinander folgenden Vorträgen vorzustellen und sie abschließend miteinander zu vergleichen.
Die Vortragsreihe knüpft zugleich an die Vortrags-Filmreihe zu den Antikriegsfilmen der DEFA im Herbst 2015 an.
Der 2. Weltkrieg in der Literatur der DDR
Die in der sowjetischen Besatzungszone und danach in der DDR entstandene Literatur greift auf zwei ganz andersartige Traditionsstränge zurück: auf die nahezu ausschließlich im Exil entstandene Literatur zum Spanischen Bürgerkrieg und die „KZ-Literatur“, wobei letztere in der DDR Thema bleibt (B. Apitz, J. Becker).
Beide Traditionen führen dazu, dass die Kriegsliteratur primär antifaschistisch angelegt ist und dementsprechend die Verursacher von Krieg, Elend und Leiden nicht ausspart (Seghers, Hermlin, H. Kant).
Wann? Donnerstag, 18. Februar, 19.00 Uhr
Wo? VERDO Hitzacker, Dr.-Helmut-Meyer-Weg
Eintritt: 6,00 €/ erm. 3,00 €