Waldbrandgefahr steigt wieder
Erst vor einigen Wochen musste die höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen werden. Nun ist es bald wieder soweit: Es ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Tagen der Waldbrandgefahrenindex von aktuell mittleren bis hohen Werten auf hohe bis maximale Werte ansteigen wird.
Eine Waldbrandkatastrophe wie im August 1975 soll nie wieder vorkommen, da sind sich nicht nur diejenigen einig, die damals als Feuerbekämpfer im Einsatz waren. Damals waren allein in Lüchow-Dannenberg über 8000 ha Wald verbrannt. Tagelang kämpften Tausende Feuerwehrleute mit Unterstützung der Bundeswehr bei Celle, in der Lüneburger Heide und im Wendland gegen die sich immer mehr ausdehnenden Feuerwände. Sie konnten nicht verhindern, dass bei den Bränden sieben Menschen ums Leben kamen - davon fünf Feuerwehrleute.
Wie im August 1975 sorgt die lang anhaltende Trockenheit auch in diesem Sommer für ein extrem hohes Risiko, dass Feuer ausbricht. Inzwischen gibt es aber eine Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg, die ab Waldbrandstufe 3 wieder besetzt wird. Von hier aus wird mit insgesamt 20 hochmodernen Waldbrandüberwachungskameras eine Fläche von 440.000 Hektar überwacht.
Wird eine Rauchentwicklung lokalisiert, erfolgt eine automatische Meldung an die Zentrale. Hier wertet das fünfköpfige Expertenteam, das aus speziell geschulten Forstwirtinnen und Forstwirten besteht, die Livebilder aus und alarmiert im Brandfall die zuständige Feuerwehrleitstelle.
Aufgrund der erhöhten Waldbrandgefahr bitten die Niedersächsischen Landesforsten auch die Bevölkerung gerade in den nächsten Tagen um die Mithilfe bei der Waldbrandverhütung. Hier sind folgende Verhaltensweisen zu berücksichtigen:
Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe
Grillen nur auf freigegebenen Grillplätzen, dazu bitte das örtliche Forstamt fragen.
Im Wald gilt übrigens bis zum 31. Oktober sowieso ein allgemeines Rauchverbot. Auch sollten Autos mit Katalysatoren nicht über trockenem Gras abgestellt und - ganz wichtig: keine Zigarettenkippen aus dem Auto geworfen werden. Des weiteren bitten die Landesforsten, jeden Waldbrand, sei er noch so klein, unter der Notrufnummer 112 sofort zu melden!
Übrigens: am 9. August beginnt im Feuerwehrmuseum in Neu Tramm eine Ausstellung über die Brandkatastrophe 1975
Foto / Niedersächsische Landesforsten: Solche hochmodernen Kameras sind an 20 Stellen in den Wäldern zwischen Lüneburg und Schnackenburg aufgebaut, um die Wälder zu überwachen.
2015-08-07 ;
von
asb (autor),
pm (autor),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland
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