Weihnachtsmärchen: Der Prinz von Portugal
Auch dieses Jahr hat es die Freie Bühne Wendland wieder geschafft, ein Weihnachtsmärchen auf die Bühne zu bringen. Am Sonntag hat "Der Prinz von Portugal" in Platenlaase Premiere.
Ein peinliches Familiengeheimnis: durch den Wunsch einer Fee wurde der Prinz von Portugal mit langen Eselsohren geboren. Um einen Skandal zu vermeiden, lässt ihn der König winters wie sommers eine Mütze zu tragen. Wer aber könnte mit so einer Selbstverleugnung leben? Als der Prinz sich in Melisande verliebt, überwindet er die Scham und gesteht ihr seinen Makel. Aber nicht nur sie kennt das dunkle Staatsgeheimnis, auch der Barbier, der den Prinzen täglich rasieren muss ...
Der in Halle an der Saale (DDR) geborene Wolfgang Knauth arbeitete bereits in den 60er Jahren ein portugiesisches Volksmärchen zu einem Theaterstück um, das 1973 im Landestheater Halle uraufgeführt wurde. Schon das Originalmärchen transportierte die Idee, dass es keinen Sinn macht, Staatsgeheimnisse zu hüten. Knauth hat diese Aussage im Theaterstück abgewandelt: in seinem Stück führt das ausgesprochene Eingeständnis eines Makels zur Rettung vor dem Fluch. Eine in der DDR durchaus politisch brisante Aussage.
Wie viele andere Literaten in der DDR nutzte auch Wolfgang Knauth den "Trick der Ironie", wie er selber sagt, um das Stück veröffentlichungsfähig zu machen. "Das war in der DDR ja ein großes Thema in der Bevölkerung, die fehlende Transparenz und die Unfähigkeit, eigene Fehler einzugestehen," so Wolfgang Knauth gegenüber wnet. "Daran hat sich aber nach der Wende auch nicht viel geändert, weshalb das Stück heute noch sehr aktuell ist." Bei der Annahme im Verlag gab es in der DDR zwar einige Schwierigkeiten, erzählt Knauth, es wurde aber dennoch in verschiedenen Theatern der Republik gespielt. Der Theaterautor und seine Frau werden am Sonntag bei der Premiere anwesend sein.
Unter der Regie von Carolin Serafin spielen Jeannette Arndt, Marion Kollenrott, Kerstin Wittstamm, Lennart Müller, Henning Karge, Gabriel Reinking, Lukas Spychay, Stefan Bonin und Thorsten Nicolai. Bühnenbild, Kostüme und Requisiten gestaltete erneut Uta Helene Götz. Die Bühnenmusik stammt von Rainer Süßmilch. Für die Maske ist Elisabeth Harlan verantwortlich, Elke Kuhagen schneiderte die Kostüme, den Puppenbau übernahm Stephan Raetsch, den Bühnenbau Caspar Harlan und Lukas Spychay.
Premiere: Sonntag, 29. November 15.00 Uhr
Eintritt: 13 Euro / Förderpreis 15 Euro / Kinder: 6 Euro
Die nächsten Vorstellungen:
Samstag 5. Dezember 15 und 20 Uhr
Sonntag 6. Dezember 15 und 20 Uhr
Samstag 12. Dezember 15 und 20 Uhr
Sonntag 13. Dezember 15 und 20 Uhr.
Kartenreservierung unter www.platenlaase.de oder per Telefon (05864-558)
2015-11-26 ;
von
asb (autor),
pm (autor),
in Platenlaase 15, 29479 Jameln, Deutschland
theater
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